Gro?britannien: Kinder sind weiterhin Glücksspiel-Werbung ausgesetzt
Posted on: 04/04/2019, 01:03h.
Last updated on: 04/04/2019, 01:03h.
Die Advertising Standards Authority (ASA), die britische überwachungsbeh?rde der Werbebranche, entlarvte im Rahmen ihrer Ermittlungen fünf Glücksspiel-Unternehmen, die die strengen Regelungen der Glücksspielkommission hinsichtlich ihrer Werbeaktionen übertraten, indem sie ihre Werbeanzeigen auf Webseiten mit kinder- und jugendspezifischem Inhalt schalteten.
Webseiten für Kinder enthalten immer noch Glücksspielwerbung
W?hrend des zweiw?chigen überwachungszeitraums identifizierte die Regulierungsbeh?rde Anzeigen von insgesamt 43 Glücksspielbetreibern, die auf Webseiten erschienen.
Von fünf Anbietern waren allerdings auch Anzeigen auf Webseiten mit kinderspezifischem Inhalt geschaltet. Darunter befanden sich 20 YouTube-Kan?le und zwei Dutzend Webseiten für Kinder.
Werbeanzeigen für Sportwetten und Glücksspiele erschienen unter anderem auf Webseiten mit herunterladbaren Bildern zum Ausmalen, Dressing-Up Spiele und Seiten mit Hausaufgabenhilfen.
Bei den fünf Betreibern, denen die Anzeigen zugeordnet werden konnten und die somit den strengen Werbekodex brachen, handelte es sich um Vikings Video Slot, Redbet, Multilotto, Unibet und PlayOjo.
Im Februar dieses Jahres hatten die Werberegulatoren angekündigt, dass ab April 2019 neue Bestimmungen gelten sollten, die Glücksspiel- und Sportwetten-Werbung auf Webseiten mit kinder- und jugendspezifischen Inhalten untersagt.
Die Betreiber der Glücksspiel-Webseiten sind demnach dazu verpflichtet sicherzustellen, dass nur Nutzer ab 18 Jahren Zugang zu den Werbeanzeigen haben k?nnen.
Die bekannteste Marke, die von dem Watchdog-Filter erfasst wurde, war Unibet, ein Tochterunternehmen der Kindred Group, die unter anderem auch beliebte Marken wie 32Red betreibt.
Glücksspielunternehmen beziehen Stellung
Die ASA [Seite auf Englisch] erkl?rte in ihrem Statement, dass sich die Glücksspielbetreiber dazu bekannt h?tten, gegen die Auflagen bezüglich ihrer Werbeaktionen versto?en zu haben.
Allerdings r?umten die Unternehmen ein, dass dies auf Fehler der Drittunternehmen zurückzuführen sei, die in ihrem Auftrag die Werbekampagnen im Internet durchführten.
Die Aufsichtsbeh?rde wies die betreffenden Betreiber an, sofortige Ma?nahmen zu ergreifen, um ihre Online Pr?senz hinsichtlich des Kontexts, in dem die Anzeigen erscheinen, sofort zu überprüfen, um zu gew?hrleisten, dass sie Nutzern unter 18 Jahren nicht mehr zug?nglich sind.
Gemma Rosenblatt, die Forschungsexpertin der ASA, sagte:
?Die Marken müssen sicherstellen, dass auch die Drittanbieter die Regeln einhalten. Das halten wir für m?glich, denn bei Betrachtung des Gesamtbildes gab es 43 Glücksspielbetreiber, die im Zeitraum der überwachung online Werbung machten, aber nur fünf haben sich nicht an die Regeln gehalten.“
Sie fügte hinzu, dass gro?e Betreiber in der Regel über entsprechende Sicherheitsvorkehrungen verfügten um zu gew?hrleisten, dass es Kindern nicht m?glich sei, auf die Glücksspiele zuzugreifen. Allerdings g?lten die Bestimmungen nicht nur für die Betreiber, sondern auch für Drittunternehmen, die im Namen der Glücksspielanbieter agierten.
Neue Technologie zur überwachung von Online Werbung ?
Die Initiative war Teil einer umfassenden Strategie der ASA, neue Technologien zum Einsatz zu bringen, die die überwachung von Online Werbung einfacher und proaktiver gestalten sollen.
Mithilfe neuer Software k?nnen Kinderprofile erstellt werden, die das kindliche Verhalten im Internet simulieren.
So k?nnen Unternehmen ausfindig gemacht werden, die die werberechtlichen Bestimmungen nicht einhalten. Dazu geh?ren neben Glücksspielanbietern auch Unternehmen, die Fast-Food oder Alkohol vertreiben.
Rosenblatt erkl?rte:
?Wir glauben, dass diese Technologie viel Potential hat. Es gibt uns eine gute Vorstellung dessen, was sich dort abspielt. […] Wir sprechen hier von kleinen Kindern, die vielleicht nicht wissen, was sie sich allein anschauen sollten und was nicht. Die Technologie gibt uns ein Gefühl dafür, was diesen Kindern pr?sentiert wird.“
Weitere Versch?rfungen der Bestimmungen
Die britische Glücksspielkommission kündigte an, dass im Oktober neue Regeln eingeführt würden, die hartes Vorgehen gegen jene Unternehmen vors?hen, die die Standards nicht erfüllten.
Paul Hope, der Executive Director der Kommission, sagte dazu:
?Der Schutz der Kinder hat für uns Priorit?t. Wir suchen st?ndig nach Wegen, um Minderj?hrige vor den sch?dlichen Einflüssen des Glücksspiels zu schützen. Deshalb führen wir n?chsten Monat strengere Regeln für die Identit?ts- und Altersüberprüfung für Online Betreiber ein und stellen neue Bedingungen auf, die Kinder daran hindern sollen, auf lizenzierten Webseiten kostenlose Versionen von Glücksspielen zu spielen.“
Bereits im vergangenen Jahr wurden von der britischen Glücksspielkommission neue Regeln eingeführt, um das Online Glücksspiel zu regulieren. Bei übertretung der Vorgaben drohen den Unternehmen harte Strafen und hohe Geldbu?en, sollten sie wiederholt gegen die Regeln bezüglich ihrer Werbeaktionen versto?en.
Die Regulierungsbeh?rden sorgen für Schutz in der Welt der Online-Sportwetten und -Glücksspiele. Die Einhaltung der Bestimmungen garantiert den Spielern sicheres und faires Online Spiel.
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