Britische Bonit?ts­prüfungen beim Glücksspiel in der Kritik

Posted on: 09/02/2021, 11:22h. 

Last updated on: 09/02/2021, 12:56h.

Heute endet der Zeitraum der Umfrage der britischen Glücksspielaufsicht zur Versch?rfung von Spielerschutz-Ma?nahmen. Besonders die m?glichen Bonit?tsprüfungen, mit denen die Zahlungsf?higkeit von Spielern geprüft werden soll, haben diese Woche jedoch erneut zu harscher Kritik geführt.

Geld, Gro?britannien, Pfund
Müssen britische Spieler künftig ihre Finanzen vor den Glücksspiel-Anbietern offenlegen? (Bild: pixabay.de)

Der Sportjournalist Barry Glendenning kommentiert in der britischen Zeitung The Guardian [Seite auf Englisch], die Bonit?tsprüfungen würden die ?bürgerlichen Freiheiten“ gef?hrden. Er warnt davor, dass die Umsetzung der Reformvorschl?ge auch erhebliche Auswirkungen auf den Sport nach sich ziehen k?nne.

Bereits im Januar warnte ein anonymes Schreiben, das britischen Abgeordneten zugesandt wurde, vor den m?glichen Auswirkungen einer strikteren Glücksspielregulierung. Allein im Pferderennsport sei mit Einbu?en in H?he von rund 60 Mio. GPB zu rechnen. Zurückzuführen seien diese auf geringere Wetteins?tze und geringere Einnahmen aus Medienrechten. Die Folge k?nnte die Schlie?ung von Pferderennstrecken sein, so der Autor, der nach Medienmeldungen vermutlich aus dem Umfeld der Rennstrecken stamme.

Die Vorschl?ge, so Glendenning, seien Teil eines l?ngst überflüssigen Planes zur überarbeitung eines Glücksspielgesetzes, das im digitalen Zeitalter nicht mehr zweckm??ig sei. Die diskutierten Bonit?tstests allerdings würden Spieler dazu zwingen, Glücksspielanbietern Einkommensnachweise in Form von Kontoauszügen und anderen pers?nlichen Unterlagen vorzulegen.

Damit soll es Glücksspielanbietern erm?glicht werden zu prüfen, ob ihre Kunden sich das Glücksspiel leisten k?nnen. Gerade für Freizeitspieler bedeute dies einen Eingriff in Privates, wie er bei anderen Hobbys nicht zu finden sei.

Der ?letzte Sargnagel“ für die Glücksspielbranche

Die Wettzeitschrift Racing Post berichtet ebenfalls von erbosten Reaktionen. Sie hatte ihre Leser um ihre Meinung zu den Bonit?tsprüfungen befragt und pr?sentierte am gestrigen Montag eine Reihe der Zuschriften.

Ein Leser beispielsweise hinterfragt, ob tats?chlich die Unterstützung der Glücksspielbeh?rde notwendig sei, wenn es darum ginge, darüber zu entscheiden, wofür verantwortungsbewusste Erwachsene monatlich ihr Geld ausg?ben. Er vergleicht:

Im Laufe des Jahres betragen meine Gewinne oder Verluste vielleicht ein paar Hundert Pfund, was es [das Wetten] zu einem erschwinglichen Hobby macht. Im Vergleich dazu kauft meine Frau online Kleidung, Schuhe etc. und gibt j?hrlich viel mehr aus als ich es beim Wetten tue, ohne dass es eine M?glichkeit g?be, einen Gewinn für das Geld zu erhalten, das sie beim Kauf solcher Artikel ausgegeben hat.

Ein weiterer Kritiker betont, dass die Pl?ne einen Eingriff in die pers?nlichen Finanzen darstellten und der ?letzte Sargnagel“ für die Glücksspielbranche seien.

Ob die Bonit?tsprüfung bei der Umfrage der britischen Glücksspielkommission tats?chlich auf mehrheitliche Befürwortung gesto?en sein k?nnte, werden die Auswertungen zeigen.