Ladbrokes wirbt mit schottischen Fu?ballern für verantwortungsvolles Spiel

Posted on: 07/11/2018, 12:12h. 

Last updated on: 07/11/2018, 12:46h.

Ladbrokes Coral geht beim Sportsponsoring neue Wege, indem es ein verantwortungsvolleres Spiel zum Mittelpunkt seiner Kampagne macht. Mit Beginn der Fu?ball-Saison 2019/20 werden die Spieler der schottischen Top-Clubs den Slogan ?When the Fun Stops, Stop“ auf ihren Trikots tragen. Die Vereinbarung gilt für alle 12 Vereine der ersten schottischen Liga, der Scottish Premiership Football League (SPFL).

Ladbrokes
Ladbrokes engagiert sich viel im Sponsoring (Bild: Wikipedia)

Der Slogan stammt von der Spielschutz-Organisation The Sendet Group, die in Gro?britannien die Gambling Commission, also die Glücksspiel-Aufsichtsbeh?rde, bei ihren Bemühungen um ein verantwortungsvolles Spiel und den Schutz von Betroffenen vor Spielsucht unterstützt.

Ladbrokes ist seit 2015 einer der Hauptsponsoren der schottischen Liga. Die Buchmacher haben ihren Kontrakt erst in diesem Jahr bis 2020 verl?ngert. Der Vertrag garantiert den Vereinen bis dahin j?hrliche Einnahmen in H?he von 5 Millionen Pfund.

Sponsoring soll die Kampagne noch bekannter machen

Der Slogan der Senet-Gruppe wird darüber hinaus bei vielen spielbegleitenden Ma?nahmen auf Bannern und LED-Bildschirmen w?hrend der Matches sowie auf den bei den Interviews und Pressekonferenzen genutzten Werbetafeln auftauchen. Gillian Wilmot, Pr?sident der Senet-Gruppe sagte zu der Vereinbarung:

?Die Entscheidung von Ladbrokes und der SPFL ist eine wichtige Unterstützung für unsere Kampagne. Der When the Fun Stops, Stop-Slogan hat in den letzten Jahren bewiesen, dass er Personen mit problematischem Spielverhalten gut anspricht und ihnen bei der Bew?ltigung ihres Problems hilft. Seit Beginn 2015 hat der Slogan sch?tzungsweise 82 % aller britischen Glücksspieler erreicht. 33 % von ihnen best?tigen, dass die Kampagne ihnen dabei geholfen hat, verantwortungsvoller zu spielen.“

Bei der Kampagne wird künftig auch der ehemalige Topspieler John Hartson auftreten. Dieser hatte in der Vergangenheit selbst Probleme mit dem Glücksspiel, weshalb er in Zukunft anderen Betroffenen dabei helfen m?chte, ihr Verhalten zu ?ndern.

Sky schr?nkt Glücksspielwerbung ein

Schottischer Fu?ball
Schottischer Fu?ball (Bild: Wikipedia)

Das Vorgehen von Ladbrokes ist nicht das einzige seiner Art in Gro?britannien. Erst vor wenigen Tagen hat der britische Fernsehsender Sky eine ?hnliche Vereinbarung getroffen. Danach wird der Sender die Ausstrahlung von Werbe-Clips der Glücksspiel-Branche in Zukunft stark einschr?nken. Darüber hinaus sollen Zuschauer die M?glichkeit erhalten, derartige Werbung sogar ganz auf ihren Ger?ten zu blockieren.

Ein Grund für diese Ma?nahmen ist die in breiten Schichten der Bev?lkerung und bei Politikern aller Parteien wachsende Kritik am Glücksspiel im Allgemeinen und der Zunahme der damit verbundenen Werbung. So hatte die Frequenz der Clips insbesondere rund um die Fu?ballweltmeisterschaft im vergangenen Sommer drastisch zugenommen.

Meist wurde in diesen für Live-Wetten geworben, bei denen Zuschauer noch w?hrend des Spiels auf den Eintritt bestimmter Ereignisse Wetten, beispielsweise den Schützen des n?chsten Tores oder die Anzahl der Ecken, die ein Team noch erh?lt, abschlie?en k?nnen. Von Experten wird den Live-Wetten ein hohes Suchtpotential bescheinigt, weshalb zuletzt viel Kritik an diesem Format ge?u?ert wurde. Die jüngste Entscheidung von Sky ist deshalb ein Schritt, der auf viel Zustimmung bei den Kritikern sto?en dürfte.

Ladbrokes einer der Vorreiter der Beschr?nkungen

Ladbrokes geh?rt zu dem Glücksspiel-Konzern GVC Holdings, der in Gro?britannien unter anderem Tausende von Wettshops betreibt. Das Unternehmen hatte sich bereits in der Vergangenheit für Werbebeschr?nkungen eingesetzt und den Vorschlag eingebracht, vor 21 Uhr keinerlei Werbung für Online Glücksspiel mehr auszustrahlen.

GVC Holdings
Die britische GVC Holdings ist einer der gr??ten Anbieter von Glücksspiel im Vereinigten K?nigreich. Zu den Marken geh?ren unter anderem die im Mai 2018 gekaufte Wettbüro-Kette Ladbrokes Coral sowie die Sportwetten-Anbieter bwin, Sportingbet und gamebookers. Darüber hinaus ist der Konzern im Online Gesch?ft aktiv. Zu den bedeutendsten Marken geh?ren partypoker, partycasino oder Foxy Casino. CEO der Gruppe ist Kenny Alexander, der in der Vergangenheit bereits mehrfach ?ffentlich für striktere Regelungen in der Glücksspiel-Branche eingetreten ist.

Die Intention des Buchmachers ist klar, denn die Werbung wird haupts?chlich von Onlineanbietern geschaltet. Diese sind eine scharfe Konkurrenz zu den physischen Gesch?ften von Ladbrokes und Co. Ein Verbot würde der Offline-Branche folglich helfen, um im Wettbewerb gegen Online Casinos und Sportwetten zu bestehen.

Wie andere Anbieter ist auch Ladbrokes von der bevorstehenden Versch?rfung der Einsatzregeln bei den fixed odds betting terminals (FOBT) betroffen. Eine aktuelle Gesetzesinitiative sieht vor, dass die an den Ger?ten m?glichen Maximalbetr?ge sp?testens im Oktober 2019 von 100 Pfund auf dann nur noch 2 Pfund gesenkt werden sollen.

Die FOBTs bescheren den Buchmachern in Gro?britannien j?hrliche Milliardenums?tze, weshalb sie bereits die Schlie?ung von landesweit 4.000 Wettbüros prophezeien, die sich nach der Versch?rfung finanziell nicht mehr über Wasser halten k?nnten. Weit über 20.000 Job seien deshalb bedroht.

Im Mai hatte Ladbrokes unter dem Eindruck der drohenden Begrenzung bereits angekündigt, seine Sponsoring-Aktivit?ten stark einzuschr?nken, sollte es tats?chlich zu der Versch?rfung kommen. Der Drohung lie? Ladbrokes jedoch keine Taten folgen, denn das Unternehmen schmolz sein Sponsoring seitdem nicht nennenswert ein.