Neue Regeln für Glücksspiel-Reisen: Macau demonstriert Solidarit?t mit Peking

Posted on: 09/01/2021, 05:30h. 

Last updated on: 11/01/2021, 03:26h.

Macau steht uneingeschr?nkt zu den jüngsten Entscheidungen der Führung in Peking, die die M?glichkeit zum Glücksspiel für Festland-Chinesen weiter stark einschr?nken. Dies erkl?rte Macaus Sekret?r für Wirtschaft und Finanzen in dieser Woche auf Medienanfrage.

Wegweiser Macau
In Macau gibt Peking die Richtung vor (Quelle:unsplash.com/Elton Yung)

Die chinesische Regierung hatte Ende Dezember einen Gesetzeszusatz verabschiedet, der die Organisation von Glücksspiel-Reisen ?au?erhalb der Grenzen“ des Reichs der Mitte als Verbrechen definiert und mit schweren Strafen belegt. Die Neuregelung dürfte auch die in der Sonderverwaltungszone Macau ans?ssigen Junket-Agenturen betreffen.

Chinesische Gesetzgebung bindend für Macau

Wie das asiatische Branchenmagazin GGRAsia [Seite auf Englisch] berichtet, dürften einschneidende ?nderungen für das Gesch?ftsfeld der Junket-Agenturen in Macau anstehen. Hierauf wiesen zumindest ?u?erungen hin, die Wirtschaftssekret?r Lei Wai Nong den Medienvertretern gegenüber am Donnerstag am Rande einer Veranstaltung im Wynn Macau Casino Resort get?tigt habe.

So habe Lei mit Blick auf die chinesische Entscheidung, die Organisation von Glücksspiel jenseits der Landesgrenze unter Strafe zu stellen, erkl?rt:

Ich glaube, dass wir das Gesetz des chinesischen Festlandes ebenso beachten müssen wie das Glücksspiel-Gesetz von Macau und die einschl?gigen Glücksspiel-Bestimmungen. Das ist ein absolutes Muss.

Bereits in der Vergangenheit, so der Politiker weiter, habe Macau entsprechende Anpassungen an seinen Glücksspiel-Gesetzen und Anti-Geldw?sche-Richtlinien vorgenommen. Um der Branche eine gesunde Entwicklung zu garantieren, solle dieser Ansatz auch weiterhin verfolgt werden. Inwieweit aktuell diesbezügliche ?nderungen der lokalen Gesetzgebung geplant seien, lie? Lei offen.

Tourismusgarant Festland-China

Die Tourismushochburg Macau ist nicht nur politisch, sondern auch wirtschaftlich stark an Peking gebunden. So hatte Wirtschaftssekret?r Lei vor wenigen Monaten erkl?rt, für 2021 mit 14 Millionen Besuchern aus Festland-China und Hongkong zu rechnen.

Am 28. Dezember verabschiedete ein st?ndiger Ausschuss des chinesischen Nationalen Volkskongresses endgültig einen Zusatz zum Strafgesetz?bezüglich des Glücksspiels. Die Regelung, die am 1. M?rz in Kraft treten soll, besagt, dass Organisation von Glücksspiel-Reisen für Festland-Chinesen au?erhalb der Landesgrenzen mit bis zu zehn Jahren Gef?ngnis plus nicht n?her definierten Geldstrafen geahndet werden kann. Selbiges gilt für die Organisation von Glücksspiel, in dem es um ?hohe Summen“ geht oder das ?schwere Konsequenzen“ nach sich zieht.

Die erwarteten Steuereinnahmen aus den Ums?tzen der Casinos hatte der Politiker damals mit umgerechnet rund 4,65 Mrd. Euro veranschlagt. Weitere knapp 21,5 Mio. Euro sollten durch die Steuern, die die Junkets auf Provisionen zahlen, in die Staatskasse flie?en.

Zu den Auswirkungen eines m?glicherweise massiven Rückgangs zahlungskr?ftiger VIP-Kundschaft aus China auf die Zahlen der Junkets und somit der Casinos und letztlich der ganzen Sonderverwaltungszone ?u?erte sich Wirtschaftssekret?r Lei GGRAsia gegenüber nicht. Vielmehr betonte er, aktuell mit stabilen Werten zu arbeiten und von einer positiven Entwicklung auszugehen.