Macau-Casinos: Sonder­zonen für aus­l?ndische Spieler?

Posted on: 12/12/2022, 09:45h. 

Last updated on: 12/12/2022, 09:56h.

Kerstin Sch?fer Read More
Expertise: Casinos, Gesetzgebung, Poker, Spiele.

In Macau wurde den existierenden Betreibern der Casinos vor wenigen Wochen die zehnj?hrige Verl?ngerung ihrer Glücksspiel-Lizenzen zugesichert. Auf eine ?nderung müssen sich die Anbieter jedoch einstellen. So fordert die Regierung der asiatischen Spielerstadt von ihnen, in den Casinos Extrabereiche für ausl?ndische Spieler einzurichten.

Skyline und Casinos in Macau
Gibt es bald getrennte Zonen in den Macau-Casinos? (Bild: Pixabay)

Die Ma?nahme sei Teil der ab kommendem Jahr geltenden neuen Steuergesetzgebung für das Glücksspiel in Macau. Diese sehe vor, dass die Casino-Floors in getrennte Bereiche unterteilt werden sollen.

Einteilung der Macau-Casinos

Demnach sei geplant, dass es in den Casinos Zonen gibt, die Spielern aus Macau, China, Hongkong und Taiwan vorbehalten sein sollen. Darüber hinaus sollten Besucher aus allen anderen L?ndern in einem Sonderbereich ihr Glück an Spielautomaten und beim klassischen Tischspiel versuchen k?nnen.

Allerdings solle die Einteilung nicht verpflichtend sein, schr?nkte die Regierung ein. So erkl?rte Cheong Weng Chon, Sprecher der Justizbeh?rde von Macau, am Freitag zur Umsetzung der Touristen-Sonderzonen in den Casinos:

Es ist wie ein VIP-Salon, aber einer nur für ausl?ndische Spieler. Vor dem Einlass müssen Ausweispapiere wie Reisep?sse vorgelegt werden. Wenn die ausl?ndischen Spieler jedoch auf eigene Faust kommen, spielt es keine Rolle, in welche Zone sie gehen, das k?nnen sie selbst entscheiden.

Wenn die Spieler hingegen über einen Veranstalter für Glücksspiel-Reisen nach Macau k?men, solle dieser dafür sorgen, dass die G?ste in den ihnen zugedachten Bereich der Casinos gingen.

Steuerliche Aspekte

Grund für die Einteilung seien steuerliche Gründe. Mit ihrer Hilfe wolle die Regierung besser die durch ausl?ndische Spieler generierten Einnahmen und entsprechenden Steuern kalkulieren k?nnen.

Für die Casinos k?nnte das System laut Regierungsangaben besondere Vorteile nach sich ziehen. So werde es ihnen erm?glicht, durch die Einteilung bis zu 5 % der auf 40 % festgesetzten Glücksspiel-Steuer erlassen zu bekommen.

Um die Einnahmen der verschiedenen Bereiche der Casinos besser zuordnen zu k?nnen, hat die Regierung eine weitere Forderung an die Casino-Betreiber: Diese sollen in dem für ausl?ndische Spieler reservierten Bereich mit besonderen Jetons arbeiten. So k?nne geprüft werden, welche Art von Spieler wo wieviel Geld gelassen habe.

Kritik von Finanzanalysten

Die Pl?ne der Regierung wurden von Finanzanalysten mit Skepsis aufgenommen. Demnach k?nne die Einteilung dazu führen, dass die getrennten Bereiche der Macau-Casinos vielen internationalen Spielern unattraktiver erscheinen.

Darüber hinaus sei der Anteil der Spieler aus dem au?erchinesischen Ausland eher marginal. So erkl?rte Analyst DS Kim von der Investmentbank JP Morgan:

Vor COVID entfielen wahrscheinlich weniger als 10 % der Bruttospielertr?ge auf Ausl?nder. Nicht viele von ihnen werden sich wahrscheinlich auf ‘reine Ausl?nderzonen’ beschr?nken wollen (von denen wir annehmen, dass sie nur eine kleine Anzahl von Tischen haben werden), da Glücksspieler es in der Regel vorziehen, zwischen verschiedenen Tischen zu wechseln, um das von ihnen bevorzugte ‘Muster’ und ‘Glück’ zu finden.

Es sei unwahrscheinlich, dass die Betreiber angesichts der geringen erwarteten Einnahmen die für diese Spieler reservierten R?ume besonders attraktiv gestalteten.

Zudem bestehe besondere Eile bei der Umsetzung, denn die neue Gesetzgebung trete am 1. Januar 2023 in Kraft. Ob die Macau-Casinos schon zu Beginn kommenden Jahres die umstrittene Einteilung umfassend einführen werden, bleibt deshalb abzuwarten.