Geldw?sche: Online-Casino-Paradies Malta nicht mehr auf der grauen Liste

Posted on: 17/06/2022, 11:21h. 

Last updated on: 17/06/2022, 11:21h.

Das Glücksspiel- und Online-Casino-Paradies Malta befindet sich nicht mehr auf der grauen Liste der Financial Action Task Force (FATF). Die internationale Institution für die Bek?mpfung von Geldw?sche und Terrorismusfinanzierung hatte das Land 2021 wegen diverser M?ngel auf die Liste gesetzt. Wie die Times of Malta [Seite auf Englisch] am Donnerstag berichtete, seien diese nun zur Zufriedenheit der FATF beseitigt worden.

Malta Meer Hafen Geb?ude Himmel
Das Glücksspiel-Paradies Malta steht nicht mehr auf der grauen Liste der FATF (Bild: Pixabay)

Für Unternehmen mit Sitz in Malta sei dies eine erfreuliche Meldung. Aufgrund politischer Verfehlungen h?tten diese seit letztem Jahr unter strenger Beobachtung gestanden. Zudem h?tten sie ebenso wie das Land selbst einen massiven Reputationsschaden erlitten.

Die Financial Action Task Force ist eine internationale Institution mit Sitz in Paris. Die FATF setzt Standards für die Bek?mpfung von Geldw?sche sowie Terrorismus- und Waffenfinanzierung. Erfüllen L?nder diese Standards nicht oder unvollst?ndig, setzt die Institution sie auf ihre ?Grey List“ oder ?Black List“. L?nder auf der schwarzen Liste weisen die gr?bsten Verfehlungen auf. Derzeit befinden sich lediglich Nordkorea und der Iran darauf. Auf der grauen Liste stehen L?nder mit weniger schwerwiegenden M?ngeln, die sich verpflichten, diese zu beseitigen. Dazu z?hlen aktuell unter anderem Albanien, Haiti, Kambodscha, Marokko, Pakistan, Syrien, die Türkei sowie die Vereinigten Arabischen Emirate.

Ma?nahmenplan erfolgreich umgesetzt

Nun k?nnten die maltesischen Unternehmen, darunter zahlreiche Online-Casinos und Sportwetten-Anbieter, aufatmen. So h?tten sich die Mitglieder der FATF, zu denen 37 L?nder, die Europ?ische Kommission und der Golf-Kooperationsrat z?hlen, bei ihrem Votum am Mittwoch mit den Fortschritten Maltas zufrieden gezeigt.

Hauptgründe für die Platzierung auf der grauen Liste sei der Verkauf maltesischer Staatsbürgerschaften sowie die fehlende Strafverfolgung mutma?lich korrupter Regierungsmitglieder. Malta habe daraufhin einen Aktionsplan mit drei prim?ren Ma?nahmen erstellt:

  1. Das Land muss sicherstellen, von allen dort ans?ssigen Unternehmen die korrekten Inhaber-Daten zu haben. Im Falle falscher Angaben muss hart gegen die betreffenden Unternehmen vorgegangen werden.
  2. Die Regierungseinheit für Finanzangelegenheiten (Financial Intelligence Analysis Unit, FIAU) muss besser aufgestellt werden, um F?lle von Steuerbetrug und Geldw?sche effizienter aufzuspüren.
  3. Die FIAU muss die Strafverfolgungsbeh?rden bei ihren Ermittlungen gegen best?tigte Geldw?sche-Vorf?lle unterstützen.

Innerhalb des letzten Jahres habe Malta diese Ma?nahmen erfolgreich implementiert. Nun müsse das Land sicherstellen, dass der verbesserte Status Quo auch aufrechterhalten werde.

Daher müssten einige Unternehmen für eine Weile mit weiteren Kontrollen und Prüfungen rechnen. Sollte Malta seine Ma?nahmen gegen Finanzverbrechen wieder herunterfahren, riskiere das Land die eine Rückkehr auf die graue Liste.