Gro?­angelegter Lotto-Betrug in Massachusetts aufgedeckt

Posted on: 27/10/2021, 02:43h. 

Last updated on: 27/10/2021, 02:43h.

Die Staatspolizei des US-Bundesstaates Massachusetts hat erneut einen gro?angelegten Lotto-Betrug aufgedeckt. Wie der US-amerikanische Nachrichtensender WCVB am Montag berichtete, seien zw?lf Personen und drei Lotterie-Annahmestellen wegen Steuerbetrugs, Geldw?sche und Falschaussage unter Eid angeklagt worden.

Boston Skyline Wasser Hochh?user
Die Betrüger sollen Lotto-Gewinnern in Massachusetts die Gewinnlose abgekauft haben. (Bild: Pixabay)

Bei den Beschuldigten handle es sich um die Gesch?ftsinhaber der Lottol?den, Kassierer, andere Angestellte und Lotto-Kunden. In Kooperation sollen sie zwischen April 2020 und Mai 2021 das sogenannte ?Ten-Percenting“ betrieben haben.

Dabei handle es sich um eine immer h?ufiger entdeckte Betrugsmethode, die es Lottogewinnern erm?gliche, ihre Gewinne vor den Beh?rden geheim zu halten und somit keine Steuern auf diese zahlen zu müssen.

Anders als in Deutschland müssen Lotto- und andere Glücksspiel-Gewinne in vielen US-Bundesstaat versteuert werden. Sie werden als Einkommen angesehen und unterliegen daher dem entsprechenden Einkommenssteuersatz. In Massachusetts beh?lt die Lotteriegesellschaft zun?chst 25 % des Gewinnes ein, um diesen an die Steuerbeh?rde zu überweisen. Unabh?ngig davon müssen die Gewinner auf den Rest ihres Gewinnes dann die Einkommenssteuer von bis zu 37 % an den Bundesstaat und 5 % an den Staat zahlen.

Die Inhaber oder Mitarbeiter der Lotto-Gesch?fte kauften den Gewinnern für 80 bis 90 % der Gewinnsumme das jeweilige Gewinnerticket ab. Die eigentlichen Gewinner erhielten so eine gr??ere Gewinnsumme, als wenn sie den Gewinn rechtm??ig bei den Beh?rden versteuern würden.

Die K?ufer der Gewinnerlose erkl?rten den Gewinn als den eigenen und meldeten ihn bei den Beh?rden. Sie erhielten die volle Summe abzüglich der 25 %, die die Lotterie einbehalte. Damit sich die Betrugsmasche lohne, würden andere von den Lotto-Annahmestellen gemachte Angaben an die Steuerbeh?rden verf?lscht.

So h?tten in diesem Fall die Lottostellen-Betreiber f?lschlicherweise bei ihrer Jahresbilanz ein herbes Verlustgesch?ft angegeben. Somit h?tten sie die eigenen Steuerzahlungen dramatisch senken oder g?nzlich vermeiden k?nnen.

Die Angeklagten, darunter zwei der ursprünglichen Lotto-Gewinner, werden sich in Kürze vor Gericht verantworten müssen. Insbesondere den Betreibern der Lotto-Annahmestellen drohten harte Strafen, da sie sich in gleich drei Anklagepunkten schuldig gemacht h?tten. Allein auf Geldw?sche stehen in Massachusetts bis zu 20 Jahre Haft.

Nicht der erste Mega-Betrug diese Art

Die zw?lf derzeit Angeklagten sind nicht die ersten Lotto-Betrüger, die den Beh?rden von Massachusetts wegen ?Ten-Percentings“ ins Netz gegangen sind. Erst im August machten ein Vater und Sohn aus Boston Schlagzeilen, nachdem sie die Betrugsmasche für rund acht Jahre erfolgreich durchgeführt hatten.

Wie WCVB zu jener Zeit berichtete, h?tten die beiden Lottostellen-Betreiber rund 13.000 Gewinne eingel?st und damit knapp 21 Mio. USD einkassiert. Bei der Befragung der beiden habe der Polizeiermittler Mike Beaudet gesagt:

Es ist erstaunlich, dass Sie so viele Male gewonnen haben. Haben Sie dafür eine Erkl?rung? Wir haben mit der Lotterie gesprochen und sie haben gesagt, dass etwas nicht mit rechten Dingen zuzugehen scheint.

Seitdem h?tten die Beschuldigten Berichten zufolge jede Aussage verweigert. Ihr Anwalt habe gegenüber dem Gericht erkl?rt, dass sie unschuldig seien. Die Urteilsverkündung stehe auch in diesem Fall noch aus.