Illegales Glücks­spiel in Schleswig-Holstein stark gestiegen

Posted on: 27/05/2024, 05:30h. 

Last updated on: 27/05/2024, 08:16h.

Illegales Glücksspiel befindet sich in Schleswig-Holstein im Aufwind. Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP hervor. Demnach stiegen die Fallzahlen von 2022 auf 2023 um das Zehnfache.

Kieler Landtag
In Schleswig-Holstein stiegen 2023 die Fallzahlen (Bild: Wikimedia/Muns CC BY-SA 2.0)

Gestellt hatte die Kleine Anfrage der parlamentarische Gesch?ftsführer der FDP Oliver Kumbartzky. In dieser bat der Politiker um n?here Informationen darüber, wie sich die Anzahl der Ermittlungsverfahren gegen illegales Glücksspiel in Schleswig-Holstein entwickelt hat.

In ihrer Antwort bezieht sich die Landesregierung auf Daten aus der Polizeilichen Kriminalstatistik der vergangenen Jahre. Diesen zufolge entwickelten sich die Fallzahlen von 2017 bis 2020 relativ gleichf?rmig.

Die Landesregierung h?lt dazu fest:

W?hrend die Anzahl der bekannt gewordenen F?lle illegalen Glücksspiels von 2017 bis 2020 im einstelligen Bereich lag, stieg sie ab 2021 deutlich an. Insbesondere im Jahr 2023 zeigte sich eine deutliche Zunahme auf einen niedrigen dreistelligen Wert.

Nach 33 F?llen im Jahr 2021 kam es 2022 mit 15 Ermittlungsverfahren zu einem Rückgang. Im vergangenen Jahr allerdings schoss diese Zahl auf 153 in die H?he.

Gegenüber 2022 habe die Zahl der Verfahren aufgrund der Veranstaltung von illegalem Glücksspiel von zwei auf 19 zugenommen. Der Gro?teil der F?lle bezieht sich jedoch auf die Teilnahme an den illegalen Spielrunden. Hier stieg die Anzahl deutlich von 13 (2022) auf 133 (2023).

Kampf gegen illegales Glücksspiel hat Priorit?t

Die Regierung führt die rasante Entwicklung der Fallzahlen auf die intensivierte Ermittlungsarbeit zurück. So sei 2022 in der Generalstaatsanwaltschaft eine neue Koordinierungs- und Ermittlungseinheit zur Bek?mpfung der Organisierten Kriminalit?t eingerichtet worden. Diese wende sich auch gegen illegales Glücksspiel in Schleswig-Holstein.

?hnlich wie in Nordrhein-Westfalen sei eine Beteiligung der Organisierten Kriminalit?t am illegalen Spiel festzustellen. Dafür spr?chen auch die 2023 durchgeführten Gro?razzien gegen die Aufsteller von illegalen Spielautomaten in Neumünster und Kiel.

In einem Statement sagte Kumbartzky zur Antwort der Regierung:

Es ist zu begrü?en, dass die Landesregierung dem Bereich der Organisierten Kriminalit?t und hierdurch auch dem illegalen Glücksspiel den Kampf angesagt hat und die Strukturen bek?mpft.

Die massiv gestiegenen Fallzahlen sollten der Landesregierung allerdings zu denken geben. Es müssten ?alle nützlichen Mittel in Erw?gung gezogen werden, um die illegalen Anbieter effektiv und langfristig zu bek?mpfen“.

Der verst?rkte Kampf gegen illegales Glücksspiel schütze auch die in Schleswig-Holstein lizenzierten Anbieter. Sollte die Arbeit der Koordinierungs- und Ermittlungseinheit der Staatsanwaltschaft in ?hnlicher Weise weitergeführt werden, dürften die Fallzahlen in dem Bundesland weiterhin hoch bleiben.