Niedersachsen: SPD und Grüne fordern Regulierung von Lootboxen

Posted on: 17/05/2024, 08:11h. 

Last updated on: 17/05/2024, 08:14h.

In Niedersachsen haben die Regierungsfraktionen SPD und Bündnis 90/Die Grünen einen Antrag gestellt, in dem sie strengere Regeln für Lootboxen fordern. Lootboxen, so die Argumentation, würden ?hnliche Gefahren wie Glücksspiele bergen und seien somit gesetzlich zu regeln.

Smartphone, Videospiel, Games
Die Gaming-Industrie nutzt In-Game-K?ufe und Lootboxen zur Monetarisierung ihrer Spiele. (Bild: Unsplash/Screen Post)

Der Gamingmarkt, so SPD und Grüne, befinde sich stark im Wandel. Immer mehr Menschen in Deutschland würden Videospiele nicht mehr auf der Spielkonsole, sondern per Spiele-App auf dem Smartphone nutzen. Wachstumstreiber der Gaming-Industrie seien dabei nicht nur die Spiele selbst, sondern vor allen Dingen die In-Game-K?ufe.

In-Game-K?ufe k?nnen sich unterschiedlich gestalten. Es k?nnen kosmetische Accessoires für die Spielfiguren, etwa in Form von rein ?sthetischen Skins, erworben werden. In vielen Spielen sind die In-Game-K?ufe allerdings auch erforderlich, um im Spiel selbst vorankommen zu k?nnen. Mit echtem Geld sind diese K?ufe nicht gekennzeichnet, sondern durch fiktive W?hrungen, die entweder im Spiel selbst erspielt bzw. gewonnen werden k?nnen oder die per Echtgeldzahlung erworben werden k?nnen.

Eine Problematik der In-Game-K?ufe sei, dass eine transparente Kostenaufstellung fehle. Es sei für Spieler auch nicht ersichtlich, wie viele Kosten ihnen entstehen, wenn sie das gesamte Spiel unter Nutzung von In-Game-K?ufen durchspielen.

Eine Forderung der Politiker besteht dementsprechend darin, dass neben dem Kaufpreis eines Spiels immer auch die Gesamtkosten angegeben werden müssten. Zudem sollen In-Game-K?ufe nur in realer W?hrung abgerechnet werden k?nnen.

Lootboxen als glücksspiel?hnliche Elemente

Im Rahmen der In-Game-K?ufe komme den Lootboxen eine besondere Bedeutung zu, hei?t es im Antrag der Fraktion der SPD und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Der tats?chliche Inhalt der Beutekisten sei den Spielern unbekannt. Allerdings würden sie dennoch nicht alle Kriterien des Glücksspiels erfüllt. So hei?t es im Antrag:

Laut diesen [den Kriterien; Anm. d. Red.] müsste eine Gewinnchance für echtes Geld vorliegen, bei Lootboxen geht es um virtuelle Güter. Zudem muss die Gewinnchance vom Zufall abh?ngen, bei Lootboxen ist diese h?ufig algorithmusgesteuert.

Gleichwohl werde diese Definition in anderen EU-L?ndern bereits hinterfragt. Die Landesregierung solle daher eine Initiative unterstützen, nach der die EU-Kommission einen neuen Regulierungsrahmen für Online-Spiele und Lootboxen entwickeln soll.

Angesichts der zunehmenden Forderungen aus der Politik und der Bestrebungen von L?ndern wie Spanien, Lootboxen künftig zu regulieren, ist es durchaus vorstellbar, dass es auch in Deutschland zu versch?rften Regelungen kommen wird. Bislang ist allerdings unklar, wie genau ein entsprechender Rechtsrahmen aussehen k?nnte. Abzuwarten bleibt, ob die Landesregierung auf den Antrag mit neuen Initiativen reagieren wird.