Online-Poker-Anbieter ziehen sich aus Teilen Indiens zurück

Posted on: 17/10/2020, 05:30h. 

Last updated on: 16/10/2020, 03:27h.

Gro?e Online-Poker-Anbieter wie PokerStars, PokerBaazi, Spartan Poker und Adda52 haben den indischen Bundesstaat Andhra Pradesh verlassen. Der Rückzug erfolgte, nachdem das Kabinett den Andhra Pradesh Gambling Act von 1974 ge?ndert und Online-Spiele wie Poker und Rommé verboten hatte. Dies berichtete das Online-Magazin The Indian Wire [Seite auf Englisch] am Freitag.

Tempel in Andhra Pradesh, Indien
In Andhra Pradesh in Indien ist das Online-Glücksspiel jetzt unter Strafe verboten. (Bild: pixabay.com)

Ein PokerStars-Sprecher gab lokalen Medien gegenüber bekannt, dass das Unternehmen den Bundesstaat Andhra Pradesh in die Liste der Sperrregionen aufgenommen habe. Eine offizielle Bekanntgabe der Entscheidung sei an die Kunden gesendet worden.

Hartes Vorgehen gegen Online-Glücksspiel

Die Ankündigung des Verbots von Online-Glücksspielen erfolgte am 3. September durch den Informationsminister Perni Venkataramaiah. Den Organisatoren illegalen Glücksspiels drohen Freiheitsstrafen von bis zu zwei Jahren. Spielerinnen und Spieler, die am Glücksspiel teilnehmen, müssen mit einer Haftstrafe von bis zu sechs Monaten rechnen.

Andhra Pradesh liegt in der süd?stlichen Küstenregion Indiens und ist sowohl fl?chenm??ig als auch wirtschaftlich einer der gr??ten Bundesstaaten des Landes. Andhra Pradesh hat eine Bev?lkerungsanzahl von fast 50 Millionen Menschen.

Glücksspiel bringt Jugendliche vom rechten Weg ab

Zum Zeitpunkt der Ankündigung erkl?rte Verkataramaiah, dass junge Menschen am meisten durch das Online-Glücksspiel gef?hrdet seien, weil sie das Spielen fasziniere.

Der Schritt sei unternommen worden, um das Wohlergehen junger Menschen zu gew?hrleisten und m?gliche spielbedingte Sch?den zu verhindern, die ihnen durch diese Spiele zugefügt werden k?nnten.

Verkataramaiah merkte an, dass in letzter Zeit immer mehr F?lle von Selbstmord und Selbstmordversuchen Schlagzeilen machten, weil die Jugendlichen auf Glücksspiel-Apps und Webseiten hohe Verluste generiert h?tten.

Der Informationsminister erkl?rte:

Wir haben daher beschlossen, alle derartigen Online-Glücksspiele zu verbieten, um die Jugend zu schützen.

Weniger Einnahmen für die Staatskasse und Ausbreitung des Schwarzmarkts

Die Einstellung der Online-Poker-Dienste dürfte jedoch die Einnahmen für die Staatskasse erheblich beeintr?chtigen. Aus diesem Grunde hat die Regierung von Andhra Pradesh begonnen, weitere Optionen für ihren Glücksspielsektor in Betracht zu ziehen.

So sollen beispielsweise schwimmende Casinos an der Küste von Vishakhapatnam im Gespr?ch sein. Derzeit gibt es jedoch keinen offiziellen Schritt zur Regulierung dieses Glücksspielangebots.

Es k?nnte zudem die Gefahr bestehen, dass der Schwarzmarkt sich weiter ausbreitet. Kurz nach Beschluss des Kabinetts von Andhra Pradesh ?u?erte sich die indische Anw?ltin Ranjana Adhikari dazu.

Sie kritisierte, dass nicht nur Steuereinnahmen verlorengingen. Auch die SpielerInnen k?nnten nicht mehr ausreichend vor unseri?sen Glücksspiel-Betreibern geschützt werden.