Britische Glücksspiel­beh?rde belegt Londoner Park Lane Club mit 1,8 Mio. Pfund Sterling Strafe

Posted on: 12/09/2019, 11:44h. 

Last updated on: 12/09/2019, 11:44h.

Die britische Glücksspielkommission hat Silverbond Enterprises, den Betreiber des in London ans?ssigen privaten Clubs und Casinos The Park Lane Club, nach mehreren Inspektionen im Jahre 2018 am Mittwoch mit einer Geldbu?e von 1,8 Millionen Pfund Sterling (ca. 2 Millionen Euro) belegt. Dem Betreiber wurden Verst??e gegen die Richtlinien für soziale Verantwortung und die Vorgaben zur Bek?mpfung von Geldw?sche vorgeworfen.

UKGC Logo, Chips
UKGC: Park Lane Club muss hohe Geldstrafe zahlen. (Bild: twitter.com)

Silverbond sieht sich bereits seit 2016 mit den Vorwürfen der UK Gambling Commission (UKGC) konfrontiert, als die Beh?rde eine überprüfung der Lizenz des Unternehmens einleitete.

Unter Berücksichtigung der w?hrend der Untersuchungen gesammelten Informationen belegte die UKGC Silverbond nun mit der Geldstrafe und einer Verwarnung und fügte weitere Lizenzbedingungen hinzu.

Dazu geh?rt unter anderem eine regelm??ige Analyse des Schulungsbedarfs der Mitarbeiter hinsichtlich der Ma?nahmen zur Bek?mpfung von Geldw?sche. Weiterhin kündigte die UKGC an, die 250 wichtigsten Kunden des Etablissements einer externen Prüfung zu unterziehen.

Die Vorwürfe gegen den Park Lane Club

Die Inspektionen ergaben, dass der Park Lane Club es vers?umte, seine besten Kunden einer erweiterten ?Due Diligence“ Prüfung zu unterziehen. Bei insgesamt 491 habe die Notwendigkeit vorgelegen. Bei 61 dieser Kunden sei die Prüfung jedoch nicht durchgeführt worden, was gegen die Lizenzbestimmungen versto?e.

Due Diligence Prüfung

Bei der Due Diligence Prüfung handelt es sich um einen KYC-Prozess (KYC – Know Your Customer – Kenne deinen Kunden), bei dem der Kunde vor der Durchführung gesch?ftlicher Transaktionen einer Prüfung unterzogen wird, um das Risiko, das von ihm ausgehen k?nnte, abzusch?tzen.

Dabei stehen Faktoren wie Wirtschaftskriminalit?t, Bonit?t, Geldw?sche und Terrorfinanzierung im Fokus. Unter anderem wird überprüft, ob das Geld der Kunden aus seri?sen Quellen stammt.

Nach Angaben der Kommission habe das interne Compliance-Team von Silverbond korrekt erkannt, dass erweiterte Due-Diligence-Prüfungen erforderlich seien, aber die Mitarbeiter des Casinos h?tten den Spielern weiterhin gestattet zu spielen.

Soziale Verantwortung nicht ausreichend

Hinsichtlich seiner Verpflichtung der sozialen Verantwortung warf die UKGC Silverbond vor, dass problematisches Spielverhalten nicht erkannt worden sei. Dies betreffe einen Vorfall, bei dem ein Kunde das Personal bedroht und die Einrichtung des Casinos besch?digt habe.

Weiterhin habe man es Kunden ohne eingehende Prüfung gestattet, die zul?ssigen H?chstbetr?ge bei der Einl?sung eines Schecks aufzustocken. Ein Kunde habe seinen Gewinn auf sein privates Konto überweisen lassen wollen, damit er den Gewinn nicht noch einmal einsetzen k?nne. Dieser Bitte sei das Casino aber nicht nachgekommen.

Die UKGC stellte fest, dass der Park Lane Club zwar mit den Kunden interagiert, aber keine der Vorf?lle dokumentiert habe. Au?erdem habe der Glücksspielbetreiber es vers?umt, festzustellen, ob die Kunden durch das Glücksspiel Schaden erlitten h?tten oder dafür anf?llig seien.

Beim Abschluss der Untersuchungen verwarnte die UKGC zwei leitende Angestellte von Silverbond. Die Beh?rde warf ihnen vor, die vorgegebenen Standards nicht eingehalten zu haben.

Inhaber des Park Lane Clubs in Korruptionsskandal involviert?

Blumen, Tische, Raumteiler
Im Park Lane Club verkehren wohlhabende russische Migranten. (Bild: parklaneclublondon.com)

Das Park Lane Club Casino, in dem vorwiegend wohlhabende russische Migranten verkehren, tauchte im vergangenen Jahr in den Schlagzeilen auf. Die für Korruptionsuntersuchungen zust?ndige ukrainische Beh?rde soll die Konten, die Anteile mehrerer Unternehmen und Besitztümer, unter anderem ein 100 Hektar gro?es Stück Land, eine Yacht, ein Quadbike und ein Auto des Silverbond-Inhabers Vassilijs Melniks beschlagnahmt haben.

Der lettische Gesch?ftsmann Melniks sah sich im Zusammenhang mit dem Management des ukrainischen staatlichen Energieversorgers Naftogaz mit Anschuldigungen der Veruntreuung und Geldw?sche von 55 Mio. Euro konfrontiert.

Das Ministerium für Digitales, Kultur, Medien und Sport befragte Melniks diesbezüglich pers?nlich, als er im August 2018 die Verl?ngerung der Lizenz für den Betrieb des Park Lane Clubs beantragte, hielt ihn aber schlie?lich für die Zuordnung einer Lizenz [Seite auf Englisch] geeignet.

Allerdings wurden aufgrund der Vorwürfe der Geldw?sche zus?tzliche Lizenzbedingungen hinzugefügt. Weiterhin wurde der Park Lane Club in regelm??igen Abst?nden geprüft. Es ist davon auszugehen, dass die Beh?rde auch künftig ein Auge auf das luxuri?se Londoner Casino haben wird.