Britische Spielerschützer veranstalten Protestmarsch gegen Glücksspiel-Sponsoring

Posted on: 24/09/2020, 12:42h. 

Last updated on: 01/10/2020, 03:38h.

Die britischen Glücksspiel-Kritiker Big Step [Seite auf Englisch] und Gambling with Lives veranstalten einen Protestmarsch, um gegen Glücksspiel-Werbung im Fu?ball zu demonstrieren. Der fünft?gige Marsch hat am gestrigen Mittwoch am Stadion in Derby County begonnen und soll sich über 130 Meilen (rund 209 km) erstrecken. Ziel seien die Stadien von acht englischen Fu?ballvereinen, die Sponsorenvertr?ge mit Glücksspiel-Anbietern unterhielten.

Fu?ball-Stadion
Neben Trikot-Werbung sollen auch Banner mit Glücksspiel-Werbung aus den Stadien verschwinden. (Flickr: ?Arsenal vs Manchester United“ by Wonker, licensed under CC BY 2.0)

Junge Menschen vor Glücksspiel-Werbung schützen

Die Motivation hinter dem Protestmarsch sei es, Kinder vor Glücksspiel-Werbung im Fu?ball zu schützen, so Gambling with Lives.

25 % des Publikums bei Premier League-Spielen seien junge Menschen. Diese würden durch Aufdrucke auf Trikots, Werbebanner im Stadion, Werbung im TV und in den sozialen Medien Glücksspiel-Werbung ausgesetzt. Dies erh?he die Gefahr der Normalisierung von Glücksspiel für Kinder und Jugendliche.

Derzeit bestünden 55 entsprechende Sponsorenvertr?ge?mit 44 Fu?ballvereinen in den zwei oberen Ligen. Ziel sei es, alle Glücksspiel-Sponsorenvertr?ge und Glücksspiel-Werbung im Fu?ball zu beenden.

Fu?ball-Sponsoring durch Glücksspiel-Anbieter ist in vielen L?ndern schon seit L?ngerem ein umstrittenes Thema, so auch in Gro?britannien.

Zuletzt hatte sich im britischen Oberhaus die Gruppe Peers for Gambling Reform gebildet, um eine Reformierung der Glücksspielgesetzgebung voranzutreiben. Zu den Forderungen z?hlt auch die Abschaffung von Glücksspiel-Werbung.

Im Juli hatte sich bereits die parteiübergreifende Gambling Related Harm All Party Parliamentary Group für ein Verbot von Sportwetten-Werbung auf Fu?ball-Trikots ausgesprochen.

Das aktuelle politische Klima nutzen

Der Zeitpunkt für die Aktion sei nicht zuf?llig gew?hlt, so die Veranstalter. Man wolle die Gelegenheit nutzen, dass aktuell auch Forderungen aus der Politik nach einem entsprechenden Verbot lautgeworden seien:

In dieser entscheidenden Zeit ist es wichtig, den Druck auf die politischen Entscheidungstr?ger aufrechtzuerhalten und die Fu?ballvereine zu ermutigen, bereits vor Gesetzes?nderungen aktiv zu werden.

Im Zuge der Aktion planten die Demonstranten eine Petition gegen Glücksspiel-Werbung im Fu?ball zu promoten, die von Politikern, Sportvereinen, Fans, Hilfsorganisationen, Wissenschaftlern und Medizinern, sowie den Betroffenen selbst unterstützt werde.

Am heutigen zweiten Tag des Protestmarsches stehe das Stadion der Wolverhampton Wanderers auf dem Programm. Abgeschlossen werden soll der Marsch am Sonntag am Stadion des Nottingham Forest FC.