Rekordquote bei der Frauen-EM: England gewinnt Finale gegen Deutschland

Posted on: 01/08/2022, 11:51h. 

Last updated on: 01/08/2022, 12:13h.

Am gestrigen Sonntag fand die Frauen-EM in London ihren kr?nenden Abschluss. Nach einem Turnier voller Erfolge und Begeisterung gab es für die deutschen Frauen jedoch kein Happy End. Sie verloren das Finale gegen die Engl?nderinnen knapp mit 1:2.

Frauen-EM Zuschauerrekord
Das Finale der Frauen-EM brachte Rekordquoten (Bild: UEFA)

In ganz Europa fieberten Millionen von Fans in den vergangenen Wochen mit ihren Teams. Als die beiden besten Mannschaften des Turniers nun aufeinandertrafen, hatten Sportwetten-Anbieter die Gastgeberinnen leicht favorisiert. Zurecht, wie sich zeigen sollte.

Schlechte Nachrichten schon vor Spielbeginn

Bereits kurz vor Spielbeginn erhielten die Titelhoffnungen der deutschen Mannschaft und ihrer Fans einen herben D?mpfer, als bekanntgegeben wurde, dass Torj?gerin Alexandra Popp für das EM-Finale ausfallen würde. Der Grund waren muskul?re Probleme, die die Torgarantin zur Pause zwangen.

Der Ausfall der routinierten Spielmacherin war dem deutschen Team zu Beginn der Partie anzumerken. Angefeuert von einem Gro?teil der knapp 90.000 Zuschauer im ausverkauften Wembley-Stadion erspielten sich die Gastgeberinnen in der ersten halben Stunde viele Chancen.

Die Frauen-EM hatte bereits in den Spielen der Vor- und Hauptrunde für Einschaltquoten in Rekordh?he gesorgt. Allein das Halbfinale der Deutschen gegen die Franz?sinnen verfolgten am Mittwoch über 12 Millionen Fernsehzuschauer. Am Sonntag wurde dieser Wert noch einmal erheblich überboten, denn die ARD vermeldete beim Finale einen neuen Allzeit-Rekord für den Frauenfu?ball. Durchschnittlich feuerten knapp 18 Millionen Fans vor ihren TV-Ger?ten das Team an. Sie sorgten damit für eine Traumquote von 64,8 % und damit einen Wert, den sonst nur internationale Endspiele mit deutscher Beteiligung im M?nnerfu?ball erreichen.

Obwohl die Spielerinnen von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg im weiteren Verlauf besser in die Partie fanden und sich zahlreiche Chancen erspielten, fiel in der 62. Minute durch Ella Toone das 1:0 für die Engl?nderinnen. Nach Lina Magaulls beeindruckendem Ausgleich gut zehn Minuten vor Schluss ging das Match in die Verl?ngerung.

Auch diese konnten beide Teams ausgeglichen gestalten, ehe Chloe Kelly in der 110. Minute für die erneute Führung des Heimteams sorgte. Dieses Mal fanden die deutschen Spielerinnen keine passende Antwort, sodass nach dem Schlusspfiff im Stadion und auf dem Platz grenzenloser Jubel bei den Engl?ndern ausbrach.

Positive Bilanz für deutsche Spielerinnen

Direkt nach dem verlorenen Match zeigten sich Spielerinnen und Offizielle sehr entt?uscht über den unglücklichen Ausgang. In der ARD sagte die Bundestrainerin:

Wir waren nah dran. England hat im eigenen Land aber dem Druck standgehalten. Glückwunsch an die Engl?nderinnen. Alexandra Popp h?tte auch beim Gegner etwas ausgel?st mit ihrer Pr?senz. Aber es ging einfach nicht.

Die ganze Mannschaft sei ?todtraurig, dass wir verloren haben“. Allerdings habe sie auch Positives erkannt. Das Team befinde sich in einem Prozess. Dieses Mal habe es noch nicht ganz gereicht. Doch alle Beteiligten würden an solchen Spielen wachsen.

Neben den englischen Titelgewinnerinnen und ihren Fans z?hlen Sportwetten-Anbieter zu den gro?en Profiteuren der Frauen-EM. Am Freitag vermeldete der Glücksspiel-Konzern Entain Rekordzahlen im Wettgesch?ft. Demnach seien bereits vor dem Finale bei den Entain-Marken Ladbrokes und Coral über 1,5 Millionen Sportwetten platziert worden. Damit habe sich das Wettvolumen im Vergleich zur vorherigen EM verfünffacht. Gut 46 % der Wetten seien dabei aus Gro?britannien eingegangen, gefolgt von Deutschland mit 22 %.

Der Trainerin und ihrem Team bleibt nun ein knappes Jahr, um eventuelle Schwachstellen zu beseitigen und gut vorbereitet in das n?chste wichtige Turnier zu gehen. Bei der ab Juli 2023 in Australien und Neuseeland ausgetragenen Weltmeisterschaft besteht für die deutschen Frauen die n?chste Chance auf den Gewinn eines prestigetr?chtigen Titels.