Milliarden-Deal: Sands-Konzern verkauft seine Casinos in Las Vegas

Posted on: 04/03/2021, 09:15h. 

Last updated on: 04/03/2021, 10:04h.

Der Sands-Konzern trennt sich von einem wichtigen Teil seiner Geschichte. Keine zwei Monate nach dem Tod von Gründer Sheldon Adelson gab der Casino-Betreiber bekannt, seine Beteiligungen in Las Vegas abzugeben [Seite auf Englisch]. K?ufer seien die US-Investmentgesellschaften Apollo Global Management und Vici Properties, die sich den Kauf 6,25 Milliarden Dollar kosten lassen.

Venetian Casino
Auch das Venetian Casino wird verkauft (Bild: sands.com)

Damit wechseln die beiden Casinos Venetian und Palazzo ihren Besitzer. Doch der Kauf beinhaltet nicht nur Glücksspieleinrichtungen, denn auch das Sands Expo and Convention Center geh?rt zu den ver?u?erten Immobilien.

Damit gibt Sands sein Gesch?ft in den USA gr??tenteils auf und konzentriert sich auf seine Casinos in Asien. Dort ist Sands insbesondere in Macau pr?sent, wo es drei gro?e Casino-Resorts betreibt. Darüber hinaus z?hlt das Marina Bay Sands in Singapur zu den Aush?ngeschildern des Konzerns.

In einem gestern ver?ffentlichten Statement best?tigte Sands-CEO Robert Goldstein diese Strategie:

Dieses Unternehmen ist auf Wachstum ausgerichtet und wir sehen bedeutende Chancen in verschiedenen Bereichen. Asien bleibt das Rückgrat dieses Unternehmens, und unsere Entwicklungen in Macao und Singapur stehen im Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit.

Partner mit ungleichen Anteilen

Um den Kaufbetrag zu stemmen, haben sich die beiden Investmentgesellschaften Apollo und Vici zusammengetan. Sie werden die Sands-Beteiligung jedoch nicht zu gleichen Teilen erwerben.

Demnach soll Apollo 2,25 Milliarden für Sands’ Casino-Gesch?ft auf den Tisch legen, davon 1,05 Milliarden in bar. Der Rest werde mit Krediten fremdfinanziert. Partner Vici hingegen zahle den gesamten Anteil von 4 Milliarden USD für die Immobilien von Sands aus seinen Cash-Reserven.

Apollo ist bereits seit geraumer Zeit dabei, seine Aktivit?ten im Glücksspielbereich auszubauen. Das 1990 in New York gegründete Finanzunternehmen hat im vergangenen Jahr unter anderem eine Beteiligung von 12 % an dem tschechischen Glücksspielkonzern und Casinos Austria Mehrheitseigentümer SAZKA erworben. Darüber hinaus plant Apollo eine milliardenschwere übernahme des kanadischen Glücksspielanbieters Great Canadian Gaming. Weniger erfolgreich war Apollo im Bietergefecht um den britischen Buchmacher William Hill. Dort unterlag das Unternehmen Caesars Entertainment, der 2,9 Milliarden US-Dollar für den Sportwettenanbieter bot.

An der B?rse reagierten die Anleger positiv auf die Verkaufsabsicht. Im Tagesverlauf stieg der Kurs der Sands-Aktie um knapp 3 %. Ob der Anstieg von Dauer und vielleicht der Beginn eines neuen H?henfluges ist, h?ngt nun vom Erfolg der Gesch?fte in Asien ab.