Schweden: Neue Online-Glücksspiel-Regeln k?nnten den schwarzen Markt begünstigen

Posted on: 12/05/2020, 12:03h. 

Last updated on: 12/05/2020, 12:03h.

Der für das Glücksspiel zust?ndige Minister Ardalan Shekarabi hat im April Ma?nahmen vorgeschlagen, die das regulierte Online-Glücksspiel stark einschr?nken sollten. Damit sollte eine Zunahme der Spielsucht verhindert werden, da die Menschen aufgrund der Corona-Pandemie vermehrt zu Hause blieben und Online-Casinos besuchten.

Flagge Schweden
Sind die Regeln der schwedischen Regierung für Online-Glücksspiel zu streng? (Bild: pixabay.com)

Doch die vorgeschlagenen restriktiven Ma?nahmen, die ein w?chentliches Einzahlungslimit von 5.000 SEK (459 Euro) sowie eine Einschr?nkung der Bonusofferten umfassen, sto?en auf Widerstand. Selbst Spelinspektionen, die schwedische Glücksspielbeh?rde, stellt sich auf die Seite der Anbieter.

Die Regulierungsbeh?rde erkl?rte in einer Stellungnahme, dass sie im Grunde strikte Regeln befürworte. Dennoch befürchte sie, dass die Vorschl?ge am Ende einen geringeren Schutz für die Spieler bedeuteten, die die attraktiver gestalteten Angebote nicht lizenzierter Plattformen in Anspruch nehmen k?nnten.

Die Beh?rde führte aus, dass sich das vorgebrachte Limit auf nur einen Betreiber beziehe. Der Spieler k?nne so problemlos auf mehreren Plattformen einzahlen und sich so der Kontrolle entziehen.

Spelinspektionen kommentierte:

?Die Tatsache, dass Spieler Unternehmen wechseln, kann es auch Unternehmen erschweren, ihrer Sorgfaltspflicht nachzugehen sowie Spelinspektionen, die Einhaltung dieser Pflicht zu überwachen. […]“

Glücksspielbranche reagiert auf Vorschl?ge der Regierung

Die von Minister Shekarabi vorgebrachten Regeln sind bei den Betreibern umstritten. Der Betreiberverband Branschf?reningen für Onlinespel (BOS) [Seite auf Englisch] ver?ffentlichte einen offenen Brief an den Minister und eine Petition, in der die Rücknahme der Vorgaben gefordert wurde.

Das Glücksspielunternehmen Kindred Group, Betreiberin von Unibet, Maria Casino, 32Red und iGame, reichte am Freitag eine Stellungnahme zum Verordnungsentwurf ein.

In ihrem Statement erl?uterte die Gruppe, dass durch derartige Ma?nahmen der Markt für lizenziertes Glücksspiel erheblich eingeschr?nkt und das illegale Glücksspiel gef?rdert werde. Dies ziehe eine negative Entwicklung für die Kunden, die lizenzierten Glücksspielunternehmen und die Gesellschaft insgesamt nach sich.

Die Kindred Group schl?gt in ihrer Petition Ma?nahmen vor, die die Integrit?t des lizenzierten Marktes und die Spieler schützen sollen. Dazu geh?ren unter anderem die

  • schnelle Implementierung von B2B-Lizenzen für Softwareentwickler und Kundenakquisitionsunternehmen
  • weitere Regulierung der Sofortkreditbranche
  • Durchführung starker Kampagnen zur Sensibilisierung der ?ffentlichkeit

Der Online-Glücksspielanbieter ComeOn Group ist noch einen Schritt weiter gegangen und hat nach ihrem Protest gegen die geplanten Einschr?nkungen bekanntgegeben, den Betrieb seiner Marken Sveacasino.com und Cherrycasino.com zum 18. Mai einzustellen.

Der CEO der ComeOn Group, Lahcene Merzoug, war unter den Führungskr?ften, die die Petition des BOS unterzeichneten. Angesichts des Rückzugs des Unternehmens vom schwedischen Markt k?nnte angenommen werden, dass die ComeOn Group m?glicherweise kaum Zukunft auf dem schwedischen Markt sieht.