Schwedens Verbraucherschützer kritisieren die AGB von Online-Glückspiel­anbietern

Posted on: 07/12/2020, 03:24h. 

Last updated on: 07/12/2020, 03:24h.

Die schwedische Verbraucherschutzbeh?rde Konsumentverket hat die Allgemeinen Gesch?ftsbedingungen verschiedener Online-Glücksspielanbieter überprüft. Wie die Beh?rde in ihrem am Donnerstag ver?ffentlichten Abschlussbericht erkl?rt [Seite auf Schwedisch], seien dabei gravierende M?ngel zum Vorschein gekommen.

Schweden Flagge Figuren unter Regenschirm
Schwedens Online-Casinos in puncto Verbraucherschutz kritisiert (Bild: Pixabay)

Für ihre überprüfung h?tten die Verbraucherschützer nach dem Zufallsprinzip 13 durch die schwedische Glücksspielaufsicht Spelinspektionen lizenzierte Online-Glücksspiel-Firmen herausgegriffen. Insgesamt gibt es in Schweden aktuell 73 lizenzierte Anbieter für Online-Glücksspiel.

Zu den überprüften Unternehmen z?hlten unter anderem Interwetten Gaming Limited, ComeOn Sweden, Genesis Global Limited sowie Schwedens staatlicher Glücksspielanbieter Svenska Spel Sport & Casino AB.

Bei allen Anbietern seien in den AGB Formulierungen gefunden worden, die auf einen unfairen Gesch?ftsumgang mit Kunden hinwiesen.

Die Verbraucherschutzbeh?rde hat bei ihrer überprüfung festgestellt, dass die Vertragsbedingungen M?ngel aufweisen. Die Gesamtbewertung lautet, dass […] Gesch?ftsbedingungen vorliegen, die als unfair bezeichnet werden k?nnen. Bei den geprüften Glücksspielfirmen besteht erheblicher Verbesserungsbedarf.

Einschr?nkungen bei der Auszahlung

Bei sechs der 13 geprüften Anbieter h?tten die AGB Einschr?nkungen in Bezug auf die Auszahlungen von Gewinnen enthalten. Kunden würden unter bestimmten Umst?nden davon abgehalten, sich ihre rechtm??igen Gewinne auf das eigene Bankkonto auszahlen zu lassen.

In einigen Online-Casinos gebe es zum Beispiel ein w?chentliches Auszahlungslimit. Gewinne ein Kunde somit einen gro?en Geldbetrag, k?nne er sich diesen mitunter nur in niedrigen Teilbetr?gen auszahlen lassen.

Zwei Unternehmen g?ben an, dass Kunden eine spezielle Identit?tsüberprüfung durchzuführen h?tten, wenn sie sich mehr als 18.000 oder 20.000 SEK (1.746 bzw. 1.960 Euro) auszahlen lassen wollten.

Mehrere Anbieter h?tten zudem erkl?rt, sich das Recht vorzubehalten, Auszahlungen nach eigenem Ermessen zu verweigern, ohne dabei darauf einzugehen, nach welchen Kriterien derartige Entscheidungen erfolgen würden.

Keine Hilfe bei Konflikten und Rechtsstreitigkeiten?

Gro?e M?ngel seien der Verbraucherschutzbeh?rde auch in Bezug auf Konfliktl?sung und die Beilegung von Rechtsstreitigkeiten mit Kunden aufgefallen. Vier der 13 Anbieter h?tten sich dabei grunds?tzlich auf ausl?ndisches Recht berufen.

Drei von ihnen h?tten dabei erkl?rt, dass etwaige Gerichtsstreitigkeiten vor einem ausl?ndischen Gericht ausgetragen würden.

Die Verbraucherschutzbeh?rde weist daraufhin, dass es nach schwedischem Vertragsrecht illegal ist, eine Streitigkeit zwischen einem Unternehmen und einem Verbraucher, der innerhalb Schwedens residiert, im Ausland gerichtlich zu kl?ren.

Nur fünf der überprüften Anbieter h?tten in ihren AGB darüber hinaus Verweise auf das schwedische ?Streitbeilegungsgremium“ (ARN), eine unabh?ngige Schlichtungsorganisation, erbracht. Allerdings seien nur in einem Fall die Angaben dazu vollst?ndig gewesen.

Die verbleibenden acht Anbieter h?tten entweder auf Schlichtungsfirmen im Ausland verwiesen oder gar keine alternative Streitbeilegung erw?hnt.