Schwedische Marktstudie empfiehlt Ein­schr?nkungen beim Online-Glücksspiel

Posted on: 15/12/2020, 12:47h. 

Last updated on: 15/12/2020, 01:29h.

Am Montag hat Schwedens Regierung eine neue Marktstudie zum Online-Glücksspiel ver?ffentlicht. Der unter Leitung der ehemaligen Abgeordneten Anna-Lena S?renson verfasste Bericht empfiehlt, die gegenw?rtigen Einzahlungslimits für Online-Casinos beizubehalten und darüber hinaus die Werbung der Anbieter einzuschr?nken.

Schweden Fahne
In Schweden drohen dem Online-Glücksspiel weitere Einschr?nkungen (Bild: Pixabay)

Die 2018 von dem für Glücksspiel zust?ndigen Sozialminister Ardalan Shekarabi in Auftrag gegebene Analyse hatte zum Ziel, die Wirkung des im Folgejahr 2019 neu eingeführten schwedischen Glücksspielgesetzes zu untersuchen. Au?erdem sollten Vorschl?ge für etwaige Anpassungen unterbreitet werden.

Das Ergebnis dürfte die Glücksspielbranche jedoch nicht glücklich stimmen. So weist S?renson in ihrem Abschlussbericht deutlich darauf hin, dass die derzeitigen w?chentlichen Einzahlungslimits von 5.000 SEK (490 Euro) aus Gründen des Spielerschutzes verl?ngert werden sollten.

Die ursprünglich nur bis Ende 2020 geplante Geltungsdauer der H?chstgrenze bei Eins?tzen in Online-Casinos war bereits im vergangenen November bis Ende Juni des kommenden Jahres verl?ngert worden. S?renson regte nun an, das Limit auf unbestimmte Zeit beizubehalten und die Wirkung nach Ablauf einiger Jahre erneut zu untersuchen.

Zugleich sprach sich S?rensen für ein beschr?nktes Werbeverbot der Online-Anbieter aus. Demnach sollten diese künftig zwischen 6 Uhr morgens und 21 Uhr abends keinerlei Glücksspielwerbung via TV, Radio oder Onlinekan?le ausstrahlen dürfen.

Kritik vom Online-Glücksspielverband

Kurz nach Ver?ffentlichung des Berichtes warnte der schwedische Online-Glücksspielverband Branschf?reningen f?r Onlinespel (BOS) [Seite auf Englisch] die Regierung vor einer Umsetzung der Restriktionen. Es bestehe die Gefahr, dass durch derartige Ma?nahmen das Gegenteil erreicht werde.

Der BOS-Vorsitzende Gustaf Hoffstedt wies darauf hin, dass die derzeit 102 lizenzierten Anbieter Spielern bereits ein hohes Ma? an Schutz b?ten. Dieser sei jedoch in Gefahr, da Umfragen zufolge bereits rund ein Viertel der Ums?tze im Online-Glücksspiel bei internationalen Anbietern get?tigt werde.

Hoffstedt mahnte:

Der Anteil der Schweden, die bei Glücksspielunternehmen au?erhalb des Lizenzsystems spielen, ist heute weit entfernt von dem Ziel, das sich Parlament und Regierung gesetzt haben.

Es sei zu befürchten, dass sich Schwedens Spieler noch st?rker den unregulierten und damit aus ihrer Sicht h?ufig attraktiveren illegalen Online-Anbietern zuwenden k?nnten. In diesem Fall würde eine weitere Einschr?nkung den Spielerschutz verschlechtern, anstatt ihn zu verbessern.