Wiedereinführung von Geschicklich­keits-Spielautomaten sorgt in der Schweiz für Skepsis

Posted on: 18/05/2020, 01:47h. 

Last updated on: 18/05/2020, 05:42h.

Am Freitag hat die Finanzkommission des Basler Grossen Rats eine neue Stellungnahme zum Schweizer Geldspielgesetz ver?ffentlicht. Darin zeigt sich die Beh?rde skeptisch gegenüber einer m?glichen Wiedereinführung von Geschicklichkeits-Geldspielautomaten, bei denen Spieler in der Lage sind, durch K?nnen den Ausgang eines Spiels zu beeinflussen.

Stadt Bern mit Fluss
In Bern wird über die Rückkehr der Geschicklichkeits-Geldspielautomaten beraten. (Pixabay)

Das eidgen?ssische Geldspielgesetz der Schweiz trat im Januar 2019 in Kraft und erlaubt generell die Aufstellung solcher Spielger?te in Gastronomiebetrieben. Die Zulassung war bislang allerdings kantonal geregelt. Im Kanton Basel-Stadt sind die Geschicklichkeits-Geldspielautomaten seit dem Jahre 1978 verboten.

Was sind Geschicklichkeits-Geldspielautomaten?

Geschicklichkeits-Geldspielautomaten sind Ger?te, bei denen der Ausgang einer Spielrunde nicht vom reinen Zufall abh?ngen darf. Damit heben sie sich vom gew?hnlichen Spielhallenautomaten ab. Laut Richtlinien des Schweizer Kantons Thurgau soll der Gewinn an diesen Automaten überwiegend vom Geschick eines Spielers abh?ngen. Zudem müsse in der ?Mehrheit der Spiele“ ein Gewinn gr??er dem Einsatz m?glich sein. Dem Spieler müssten vielf?ltige M?glichkeiten geboten werden, das Spiel zu seinen Gunsten zu beeinflussen.

Finanzkommission und Suchtforscher hadern

Wie die Finanzkommission des Basler Grossen Rats in ihrem Bericht darlegt, sei ein Verbot der Geschicklichkeitsautomaten in Anbetracht der Verbreitung anderer Glücksspielvarianten wie Online-Jass (ein traditionelles Schweizer Kartenspiel) nicht mehr zeitgem??.

Auch der Regierungsrat hatte sich für eine Legalisierung der Geschicklichkeitsspiele ausgesprochen. Befürchtet werde allerdings, dass der Kanton Basel-Stadt nach der Aufhebung des Verbots von den Ger?ten ?überschwemmt“ werden k?nne. Problemspieler und pathologische Zocker k?nnten in Gastst?tten mit den Automaten in Kontakt gelangen. Die Baseler Suchthilfe vermute, so die BZ-Basel, dass:

potenziell spielsüchtige Menschen, die sich mit einer Casino-Sperre haben belegen lassen und sich in einer Behandlung befinden, in Restaurants wieder in Berührung mit solchen Automaten kommen.

Um ihrer sozialen Verantwortung nachzukommen, sollen Gastronomen zwar zukünftig Suchtpr?ventionskonzepte vorlegen und die Automaten streng überwachen, die Effektivit?t der Ma?nahmen werde bislang jedoch bezweifelt. Wie gut die Schutzkonzepte funktioniert haben, k?nnten regelm??ige Zwischenbilanzen zur Spielsucht feststellen, die von der Baseler Suchthilfe gewünscht werden.