W?hrend Prozesses: Spielsüchtige Millionen­betrügerin bittet im Internet um Spenden

Posted on: 09/03/2021, 02:42h. 

Last updated on: 09/03/2021, 02:42h.

Eine 36-j?hrige Frau steht im südafrikanischen Durban vor Gericht, weil sie mit einer Betrugsmasche umgerechnet über 1 Mio. Euro ergaunert haben soll. Nun berichten Medien vom Versuch der laut eigener Aussage schwer spielsüchtige Angeklagten, w?hrend des Prozesses über Spendenplattformen an weiteres Geld zu gelangen. Angeblich ben?tige sie das Geld für eine Therapie.

Durban Containerhafen
Bet?tigungsfeld der mutma?lichen Betrügerin war der Containerhafen von Durban. (Quelle:wikipedia.org/Media Club, licensed under CC BY-SA 2.0)

?ffentlichkeit für Spielsucht sensibilisieren?

Aktuell muss sich Cindy S. vor dem Durban Magistrate’s Court in 146 Anklagepunkten verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr unter anderem Betrug, Urkundenf?lschung, Diebstahl und Geldw?sche vor. Insgesamt soll die 36-J?hrige ihre Opfer um rund 19 Mio. ZAR (rund 1,04 Mio. Euro) gebracht haben.

Nun berichten lokale Medien, dass Cindy S., die sich aktuell gegen Kaution auf freiem Fu? befindet, in der vergangenen Woche mindestens zwei Spendenaufrufe im Internet ver?ffentlicht habe.

In diesen habe sie den Verlust ihres guten Rufes beklagt und sich als schwer spielsüchtig beschrieben. Mit den Spenden wolle sie ihre dringend notwendige Behandlung finanzieren und die Gesellschaft für die Problematik sensibilisieren:

(…) ein zwanghafter Spieler zu sein, ist mit einem Preis verbunden und für mich bedeutet das Kosten. (…) ich k?mpfe darum, zu beweisen, dass Spielsucht ein reales Problem ist, und es gibt Millionen, die unter dieser Sucht leiden. Dazu muss ich mich einer Behandlung unterziehen, die mit enormen Summen verbunden ist, die ich nicht habe. Ich bitte alle, sich meine Geschichte anzuh?ren, und selbst wenn nur 100 ZAR [rund 0,50 EUR, Anm. D. Verf.] gespendet werden, hilft dies, das Bewusstsein für den Kampf gegen das Glücksspiel zu st?rken und die Existenz dieser Krankheit zu beweisen.

Auf der Plattform gofundme soll Cindy S. ein Spendenziel von umgerechnet rund 33.000 Euro angegeben haben. Mittlerweile sind die Spendenaufrufe gel?scht.

Betrug im gr??ten Frachthafen Afrikas

Als Hauptgesch?digter der mutma?lichen Betrügerin gilt ein ehemaliger Arbeitgeber. Das im Hafen von Durban ans?ssige Unternehmen ist auf den Bereich Container-Logistik spezialisiert. Hier soll Cindy S. in erster Linie für die Abwicklung von Containertransporten südafrikanischer Auswanderer verantwortlich gewesen sein.

Statt jedoch die reibungslose überführung von Hausst?nden zu garantieren, habe die Angeklagte Gelder in die eigene Tasche flie?en lassen. Für die Auftraggeber habe dies neben finanziellen Verlusten auch massive Schwierigkeiten, u.a. mit Zollbeh?rden, zur Folge gehabt.

Im Jahr 2018 seien die betrügerischen T?tigkeiten erstmals aufgefallen. Im Gespr?ch mit ihren Vorgesetzten habe sich die Frau damals am Boden zerst?rt gezeigt. So habe sie den Betrug gestanden und mit einer schweren Spielsucht erkl?rt, in deren Rahmen sie hohe Schulden bei diversen Kredithaien angeh?uft habe.

Kurz nach Beendigung des Arbeitsverh?ltnisses hatte Cindy S. mit ?Precise Shipping Solutions“ eine eigene Firma im selben Bereich er?ffnet und die gleiche Masche fortgeführt. Noch heute sind online diverse Bewertungen abrufbar?[Seite auf Englisch], in denen mutma?lich geprellte Kunden ihrem ?rger über Cindy S. und ihr Unternehmen Luft machen.

Der Prozess gegen die teilgest?ndige Angeklagte soll im April fortgesetzt werden. Bei Verurteilung drohen ihr über 15 Jahre Haft.