Haftstrafe: Spiel­süchtiger Finanzberater betrog Klienten um 300.000 Britische Pfund

Posted on: 10/06/2020, 10:50h. 

Last updated on: 10/06/2020, 01:35h.

Ein 31-j?hriger Brite ist gestern vom Crown Court im englischen Norwich zu einer mehrj?hrigen Haftstrafe verurteilt worden. Luke D. hatte sich schuldig bekannt, seine meist ?lteren Kunden als Finanzberater um über 300.000 Pfund Sterling geprellt zu haben. Das Geld, so der Mann vor Gericht, sei in die Finanzierung seiner Spielsucht geflossen.

Blick auf Norwich
In Norwich wurde gestern ein spielsüchtiger Finanzberater wegen Betrugs verurteilt. (Quelle:flickr.com/Adrew Hurley, licensed under CC BY-SA 2.0)

140.000 GBP Jahreseinkommen

Im Februar war Luke D. aus dem englischen Ipswich wegen Betrugs in zwei F?llen angeklagt worden, gestern erging das Urteil. Der 31-J?hrige muss für vier Jahre ins Gef?ngnis. Er hatte sowohl Klienten als auch seinen Arbeitgeber, eine familiengeführte Finanzberatung, systematisch betrogen.

In Deutschland wird Betrug nach §263 StGB mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren geahndet. Wer als Mitglied einer Bande gewerbsm??ig betrogen hat, kann mit einer Gef?ngnisstrafe von bis zu zehn Jahren bestraft werden.

Insgesamt, so hatten es die Ermittlungen ergeben, ergaunerte der Mann zwischen Mai 2016 und November 2018 Gelder in H?he von umgerechnet mehr als 337.000 Euro. Aufgeflogen war der Betrug zu einem Zeitpunkt, als seine Vorgesetzten, denen er auch pers?nlich verbunden gewesen sein soll, ihn eigentlich hatten bef?rdern wollen.

Eine Kundenbeschwerde über Luke D. hatte zun?chst für eine hausinterne überprüfung gesorgt und dann die Polizei auf den Plan gerufen. Diese entdeckte, dass der Finanzberater, dessen durchschnittliches j?hrliches Einkommen bei 140.000 GBP (rund 157.000 Euro) gelegen haben soll, ein geheimes Konto eingerichtet hatte, auf das er regelm??ig Gelder verschob.

Familienunternehmen in Gefahr

Unter anderem habe der Finanzberater seinen meist ?lteren Klienten falsche Steuernachzahlungen untergeschoben. Auch Gebühren, die an seinen Arbeitgeber h?tten flie?en sollen, seien auf dem Geheimkonto gelandet.

Der Direktor der Finanzberatung erkl?rte im Anschluss an den Prozess [Seite auf Englisch], froh darüber zu sein, dieses Kapitel nun abschlie?en zu k?nnen. Nur mit Mühe sei es gelungen, den Schaden, der dem Familienunternehmen durch die Taten des ehemaligen Angestellten entstanden sei, in Grenzen zu halten:

Wir sind ein kleines Familienunternehmen, das mein Vater buchst?blich von unserem G?stezimmer aus gegründet und zu einem Erfolg gemacht hat. So etwas gef?hrdet unser Leben und unseren Lebensunterhalt und wir k?nnten uns nicht deutlicher davon distanzieren.

Mittlerweile wurden alle Gesch?digten von dem Unternehmen und seinen Versicherungen entsch?digt.

Vor Gericht hatte sich Luke D. reuig gezeigt und alle Vorwürfe einger?umt. Die Spielsucht, die ihn dazu veranlasst habe, im gro?en Stil zu betrügen, habe er mittlerweile dank einer Therapie hinter sich gelassen.