Wett­manipulation im Sport: Monitoring-Stelle IBIA ver?ffentlicht Quartalsbericht

Posted on: 20/10/2021, 11:42h. 

Last updated on: 20/10/2021, 11:45h.

Die International Betting Integrity Association (IBIA) hat im 3. Quartal dieses Jahres mehr als 60 Meldungen über verd?chtige Wettbewegungen im Sport an die zust?ndigen Beh?rden weitergegeben. Dies teilte die Anti-Korruptionsstelle der gro?en Wettanbieter gestern mit. Deutschland taucht in dem Integrit?tsbericht für die vergangenen drei Monate zweimal auf.

Globus Europa
Verdachtsf?lle aus Europa tauchen besonders oft im Quartalsbericht der IBIA auf (Quelle:unsplash.com/Christian Lue)

IBIA verzeichnet Rückgang von Verdachtsmeldungen

Die Anzahl der relevanten Verdachtsf?llen, so die IBIA in ihrem gestern ver?ffentlichten Quartalsbericht [Seite auf Englisch], sei im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14 % gesunken. Waren im 3. Quartal 2020 noch 76 Wettbewegungen an die zust?ndigen Beh?rden weitergeleitet worden, seien es in den vergangenen drei Monaten 65 gewesen.

Die IBIA fungiert als Integrit?tsstelle für Sportwettenbetreiber. Zu ihren Mitgliedern geh?ren Branchengr??en wie bet-at-home, bwin und William Hill. Zudem arbeitet die Stelle mit diversen Glücksspielverb?nden zusammen.

Die IBIA überwacht die internationalen Wettm?rkte mithilfe eigener Monitoring-L?sungen und nimmt Meldungen verd?chtiger Bewegungen von Mitgliedern entgegen. Erweist sich ein Verdacht als stichhaltig, informiert die IBIA ihre Mitglieder sowie die jeweils zust?ndigen Sportverb?nde und/oder Strafverfolgungsbeh?rden.

Konkret habe die IBIA in Q3 verd?chtige Wettbewegungen aus neun Sportarten registriert. Auch in diesem Zeitraum sei der Tennissport besonders von mutma?lichen Manipulationen betroffen gewesen. Hier sei die IBIA 23-mal t?tig geworden. Es folgten Fu?ball mit 18, Tischtennis mit 17 und der E-Sport mit zwei Meldungen. Jeweils einmal seien Aktivit?ten in den Bereichen Handball, Cricket, Squash, Basketball und Futsal als auff?llig klassifiziert worden.

Spitzenreiter Europa

Die Verdachtsf?lle ereigneten sich der IBIA zufolge in 28 L?ndern in Asien, Afrika, Europa, Nord- sowie Südamerika. Negativ-Spitzenreiter sei hierbei Europa mit knapp 60 % aller weitergeleiteten Meldungen gewesen. Begegnungen in Asien h?tten mit 15 % zur Statistik beigetragen, der afrikanische Kontinent sei mit 12 % vertreten gewesen.

Auff?llig sei eine H?ufung der F?lle in der Ukraine, Kasachstan und Russland. Zusammengenommen machten die verd?chtigen Spiele in den drei L?ndern über ein Drittel der Gesamtzahl für das Q3 aus. Deutschland tritt im IBIA-Bericht zweimal in Erscheinung. In der Bundesrepublik sei es sowohl im Tennis als auch im Tischtennis zu Auff?lligkeiten gekommen.

Im Jahresvergleich bestehe dennoch Anlass zu vorsichtigem Optimismus, so IBIA-CEO Khalid Ali im Statement. Allerdings blieben bestimmte Sportarten die Sorgenkinder der Integrit?tsstelle:

Mit den 65 F?llen im 3. Quartal bel?uft sich die Gesamtzahl der Meldungen in den letzten neun Monaten auf 167, was einem Rückgang von 17 % gegenüber dem gleichen Zeitpunkt im Jahr 2020 mit 202 Meldungen entspricht. Tennis lieferte in den ersten drei Quartalen mit 47 die meisten Meldungen, gefolgt von Fu?ball mit 46, Tischtennis mit 33 und E-Sports mit 25 F?llen. Auf diese vier Sportarten entfielen 90 % der in den ersten neun Monaten gemeldeten Meldungen.

Ob der rückl?ufige Trend der gemeldeten Verdachtsf?lle anhalten wird, müssen die kommenden Monate zeigen. Wahrscheinlich ist jedoch, dass die Werte unter denen des vergangenen Jahres bleiben. So hatte die IBIA in ihrem Jahresbericht für 2020 insgesamt 270 Meldungen verzeichnet.