Britische Sportwetten-Anbieter bekommen bis zu 40 Prozent ihrer Einzahlungen von VIP-Spielern

Posted on: 05/02/2020, 10:43h. 

Last updated on: 05/02/2020, 10:58h.

Gro?britanniens fünf gr??te Sportwetten-Anbieter, Bet365, Ladbrokes Coral, SkyBet, PaddyPower Betfair und William Hill, haben am Dienstag vor dem britischen Oberhaus erstmals zur H?he von VIP-Einzahlungen Stellung genommen. Den Buchmachern wird vorgeworfen, die potente Kundschaft wirtschaftlich auszunutzen.

Ein Wettbüro mit Glasfassade
Das Buchmacher-Gesch?ft hat in Gro?britannien eine lange Tradition. (Quelle: Bookmakers by Ivan Pope, licensed under CC BY-NC-ND 2.0)

Wie die britische Daily Mail berichtet (Link auf Englisch), beliefe sich der Gesamtanteil der Einzahlung von VIP-Spielern bei Unternehmen wie GVC Holdings, dem Mutterkonzern von Ladbrokes Coral, auf 38 %. Eine hohe Zahl, schlie?lich würden bei GVC gerade einmal 1,4 % der Kunden als VIPs geführt.

Wie funktioniert das Gesch?ft mit den VIP-Spielern?

Unter VIP-Spielern werden Kunden von Online-Casinos und Online-Buchmachern verstanden, die besonders hohe Wetteins?tze t?tigen bzw. ein signifikant h?heres Spielvolumen als der Durchschnittsspieler generieren. Online-Glücksspielseiten bieten diesen Spielern h?ufig Boni und Vergünstigungen an, um sie an ihre Produkte zu binden. Kritiker bem?ngeln, dass VIPs dadurch besonders gef?hrdet seien, vom Glücksspiel abh?ngig zu werden.

Die Chefs von PaddyPower Betfair, Skybet und Bet365, die sich gestern einer zweistündigen Anh?rung mit Parlamentariern gestellt haben, best?tigten, dass ein gro?er Teil der Einzahlungen von nur 1 bis 2 % aller Spieler stammten.

Politiker fordern Ver?nderungen für VIP-Systeme

Die Glücksspiel-Kommission des Oberhauses fordert von den Anbietern eine Ver?nderung des VIP-Systems. Baroness Thornhill, eine liberale Demokratin, sagte am Dienstag, dass die Angaben die bisherigen Annahmen der Gruppe untermauerten:

?Wir haben Hinweise dafür, dass ein gro?er Prozentsatz Ihrer Einzahlungen von einem kleinen Prozentteil Ihrer Nutzer stammt. Ich bin der Meinung, dass die ganze Art und Weise, wie die Systeme aufgebaut sind, raffgierig war und mit der Anf?lligkeit von Menschen spielte.“

Laut Daily Mail habe GVC-Boss Kenny Alexander zugegeben, dass die VIP-Systeme in der Vergangenheit ?zu aggressiv“ gewesen seien. Der CEO arbeite mit anderen Firmen an der Neugestaltung eines betrieblichen Verhaltenscodex.

Zugest?ndnisse dieser Art k?nnten auch mit der Sorge vor neuen Einschr?nkungen für die britischen Sportwetten-Anbieter zusammenh?ngen. Erst vor wenigen Wochen hatte die UK Gambling Commission ein Verbot von Kreditkarten bei Online Casinos eingeführt. Dieses k?nnte die Glücksspiel-Unternehmen Millionen kosten.