Sportwetten-Anbieter verlieren Sende­rechte für englischen Fu?ball-Pokal

Posted on: 12/01/2022, 12:04h. 

Last updated on: 12/01/2022, 12:53h.

Britische Sportwetten-Anbieter k?nnten Medienberichten zufolge künftig ohne die attraktiven Senderechte für den englischen Fu?ball-Pokal FA Cup auskommen müssen. Die Zeitung The Times meldete am Dienstag, dass der englische Fu?ballverband Football Association (FA) den 2017 geschlossenen Streaming-Vertrag nicht verl?ngern wolle.

Fu?ballstadion am Abend
Der FA-Cup soll nicht mehr von Sportwetten-Anbietern übertragen werden (Bild: Lickr/Wally Gobetz, CC BY-NC-ND 2.0)

Damals schloss der Sportrechte-Vermarkter IMG im Auftrag der FA einen Vertrag mit den Buchmachern ab. Dieser gibt den Glücksspielunternehmen das Recht, ihren Kunden ausgew?hlte englische Pokal-Matches im Live-Stream auszustrahlen. Die Vereinbarung l?uft seit der Saison 2017/18 und gilt bis Ende des auf sechs Jahre befristeten Zeitraums im Jahr 2024.

übertragungen nur für Sportwetten-Kunden

Der Vertrag rief nach einem Artikel der Daily Mail vom vergangenen Dezember gro?e Kritik hervor. Damals berichtete die Zeitung, dass 23 der 32 Drittrunden-Partien im Pokal nicht im Fernsehen gezeigt, sondern nur für Kunden des Sportwetten-Anbieters bet365 zu empfangen gewesen seien.

Bet365 ist eines von insgesamt sieben Glücksspielunternehmen, die Rechte an den Pokal-übertragungen halten. Seitdem r?umt der Buchmacher Spielern die M?glichkeit zum Streaming der Matches ein. Voraussetzung ist, dass es sich um Kunden handelt, die an dem Spieltag Wetten in H?he von mindestens 5 GBP abschlie?en.

Nach dem Daily-Mail-Artikel brach unter Fu?ballfans ein Sturm der Entrüstung los. Daraufhin sah sich der für Sport und Glücksspiel zust?ndige Minister Nigel Adams veranlasst, die FA zu einer überprüfung ihrer Prinzipien bei Vergabe der Medienrechte zu dr?ngen.

Parallel dazu reagierten die Sportwetten-Unternehmen, indem sie auf das exklusive Streaming verzichteten. Stattdessen boten sie TV-Sendern ihre Rechte für eine ?ffentliche Ausstrahlung an.

Doch nicht nur in der ?ffentlichkeit und von Politikern wurde das Vorgehen der FA moniert. So erkl?rte Nicola Palios, Co-Vorsitzender des Zweitliga-Clubs Tranmere Rovers:

Es sollte niemals akzeptiert werden, das Anschauen von Fu?ballspielen abh?ngig vom Glücksspiel zu machen.

Der Times zufolge habe der Fu?ballverband bereits reagiert. So wolle er Buchmacher bei der künftigen Vergabe von Senderechten ausschlie?en. Darüber hinaus dr?nge das zust?ndige Ministerium auf eine schnellere L?sung.

Demnach solle geprüft werden, ob die Sportwetten-Anbieter schon früher als 2024 aus dem existierenden Vertrag aussteigen k?nnten. Eine M?glichkeit sei, die Vereinbarung schon zum Ende dieser Saison auslaufen zu lassen. Ob sich die Buchmacher darauf einlassen werden, ist derzeit nicht absehbar.