Stanley Ho: Macaus Glücksspiel-Pate stirbt im Alter von 98 Jahren

Posted on: 26/05/2020, 12:31h. 

Last updated on: 26/05/2020, 02:42h.

Stanley Ho, Milliard?r und Gründervater der modernen Glücksspielindustrie Macaus, ist am Dienstag im Alter von 98 Jahren in Hongkong gestorben. Wie das Nachrichtenportal Macau Business [Link auf Englisch] berichtet, sei Ho aufgrund einer Nierenerkrankung über Monate in einer Hongkonger Klinik behandelt worden, habe sich aber nicht wieder von seinem Leiden erholt.

Das Grand Lisboa in Macau
Das Grand Lisboa war einer der gr??ten Erfolge in der Karriere von Stanley Ho. (Grand Lisboa by Fan Wang, licensed under CC BY-NC 2.0)

In der Welt des Glücksspiels erlangte Stanley Ho durch die Gründung der Unternehmensgruppe Sociedade de Turismo e Divers?es de Macau (STDM) Berühmtheit. Der Konzern war von 1962 bis 2002 der einzig legale Casino-Betreiber in Macau und betreibt heute unter anderem das Grand Lisboa Casino und das Mandarin Oriental Macau.

Nicht nur Casino-Betriebe in Macau z?hlen zum Unternehmensportfolio der STDM. Auch eine Beteiligung am Flughafen von Macau und an der Fluggesellschaft Jet Asia sind Teil des Gesch?fts. Die umtriebigen Gesch?ftsaktivit?ten des Stanley Ho hatten in der Vergangenheit auch zu Spekulationen geführt, der Gesch?ftsmann habe seinen Reichtum durch Verbindungen in die Kreise der chinesischen Mafia (Triaden) ausgebaut.

Unerl?sslich für Macaus Wirtschaft

Hos 20 Casinos und Vergnügungseinrichtungen waren für Macaus Wirtschaft lange essenziell. Wie die New York Times meldet, habe ?Der K?nig von Macau“ mit seinen Gesch?ften zeitweise knapp 70 % aller Steuerabgaben in der chinesischen Sonderverwaltungszone gezahlt. Bis zu einem Viertel aller Besch?ftigten der Stadt habe auf Hos Gehaltsliste gestanden.

Ho, der als Polygamist vierfach verheiratet und Vater von 17 Kindern war, betrachtete das Gesch?ft als Familienangelegenheit. Dies brachte immer wieder Konflikte hervor. So stritt der Glücksspielmogul im Jahre 2011 vor Gericht mit Familienangeh?rigen über millionenschwere Anteile an seinem Glücksspielimperium.

Ho selbst sei es nie um den Reichtum allein gegangen, wie das asiatische Branchenmagazin Asgam berichtet. Anl?sslich der Verleihung des Global Gaming Expo Asia (G2E Asia) Visionary Awards sagte der damals 87-J?hrige, dass es beim Glücksspiel auf den Austausch zwischen Menschen ank?me:

Glücksspiel sollte nie ein Gewinn-Verlust-Angebot sein. Von der Gesellschaft für die Gesellschaft: Das ist meine langfristige Vision. Obwohl ich kein Glücksspieler bin, würde ich wetten, dass es eine der besten Wetten ist, die man platzieren kann.“

Auch nach dem Tod des Familienpatriarchen wird das Glücksspiel die Geschichte des Ho-Clans weiter bestimmen. Als Vorsitzender des Glücksspielkonzerns Melco führt Sohn Lawrence Ho eine der derzeit gr??ten Glücksspielfirmen der Welt.