Gro?britannien: Studie soll mit Glücksspiel verbundene Sch?den untersuchen

Posted on: 22/10/2019, 01:31h. 

Last updated on: 22/10/2019, 04:09h.

Im Auftrag der britischen Glücksspielkommission soll die Public Health England (PHE) eine evidenzbasierte Studie zu den gesundheitlichen Sch?den des Glücksspiels durchführen. Die PHE ist Teil des Ministeriums für Gesundheit und Soziales und sieht ihre Aufgabe darin, die Gesundheit und das Wohlergehen der Bev?lkerung zu schützen und zu verbessern.

London Skyline BigBen
Britische Glücksspielkommission gibt Studie zu Sch?den durch Glücksspiel in Auftrag (Bild: www.pixabay.com)

Im April hatte die britische Glücksspielkommission ihre Strategie zur Bek?mpfung von Sch?den durch Glücksspiel bis 2022 bekannt gegeben. Der Abschlussbericht der Studie soll im Frühjahr 2020 vorliegen. Anhand der Ergebnisse sollen bestehende Richtlinien aktualisiert werden und Ma?nahmen zur Vermeidung und Behandlung von Sch?den durch Glücksspiel ausgearbeitet werden.

Details der Studie ver?ffentlicht

Am Freitag hat die PHE das Ziel der Studie?(Seite auf Englisch), die Methoden und die Namen der beteiligten Mitarbeiter ver?ffentlicht. Das 15-k?pfige Team soll herausarbeiten, was die bisherige Datenlage für zukünftige Schritte zur Vermeidung von Sch?den durch Glücksspiel aussagt:

?Wir führen diese Studie durch, um herauszufinden, welche Ma?nahmen wir im Rahmen der ?ffentliche Gesundheit hinsichtlich Sch?den im Zusammenhang mit Glücksspielen ergreifen müssen.[…] Wir erwarten, dass die Untersuchung Lücken in den bisherigen Materialien aufzeigen und Empfehlungen für zukünftige Forschung und Datenerfassung geben wird.“

Hierfür sollen verschiedene, bereits vorliegende Datens?tze untersucht werden. Eine wichtige Grundlage sollen die offiziellen Statistiken bilden, die aus den Gesundheitsumfragen für England und den landesweiten Umfragen zur H?ufigkeit von Glücksspielen hervorgehen.

Gro?angelegte Untersuchung bisheriger Forschungen

Die Studie wird sich mit bisher ver?ffentlichten Forschungsergebnissen unter unterschiedlichen Aspekten befassen. Au?erdem soll die vorliegende Literatur danach untersucht werden, welche Risikofaktoren es beim Glücksspiel gibt und welche potentiellen Sch?den damit verbunden sind.

Zudem sollen alle bisherigen Forschungen thematisch zusammengefasst werden, wie zum Beispiel die H?ufigkeit und die Schwere auftretender Sch?den.

Untersuchung zur H?ufigkeit von Glücksspielen

NatCen hatte die landesweite Erhebung im Auftrag der Glücksspielkommission zuletzt 2010 durchgeführt. Bei der repr?sentativen Umfrage wurden Privatpersonen ab einem Alter von 16 Jahren befragt.

Die Ergebnisse zeigten, dass 73 % der Bev?lkerung mindestens einmal im Jahr an Glücksspielen teilnehmen. Zwar würden M?nner h?ufiger als Frauen spielen, der Anteil der Frauen h?tte in den vergangenen Jahren jedoch stetig zugenommen.

Au?erdem seien um die 0,8 % der Spieler als problembehaftet zu bezeichnen. Weitere 7 % der Befragten w?ren in Gefahr, zukünftig Sch?den durch Glücksspiele zu erleiden.

Sch?tzung der sozialen und wirtschaftlichen Kosten

Sch?den durch Glücksspiel h?tten unterschiedliche Folgen für die betroffenen Personen, aber auch für das Gesundheitswesen und die gesamte Wirtschaft. Dabei wolle die PHE nicht nur die Belastung für den Spieler, sondern auch die seiner Familie und der weiteren Gemeinschaft untersuchen.

Gesch?tzt werden sollen vor allem die Kosten, die durch ?ffentliche Mittel abgedeckt werden müssen, beispielsweise die verst?rkte Inanspruchnahme des Gesundheitswesens oder die Verwendung von Ressourcen zur Verringerung der Risiken von Glücksspielen. Zu hohe Kosten in diesem Bereich k?nnten ein Eingreifen des Staates in der Zukunft rechtfertigen.

Begleitende Untersuchung an der Sheffield University

Britische Studien sollen bisherige Forschungsergebnisse analysieren (Bild: www.pixabay.com)

In der Studie m?chte die PHE auch Interessengruppen aus dem Glücksspielsektor nach ihrer Meinung zu Sch?den durch Glücksspiel befragen. Dazu z?hlten neben Glücksspielbetreibern auch Arbeitnehmer in diesem Bereich, aber auch Anbieter von Therapien für Glücksspielprobleme.

Das National Institute of Health Research (NIHR) hat parallel hierzu eine Studie bei der Sheffield University in Auftrag gegeben. Diese soll prüfen, wie wirksam nationale und internationale Ma?nahmen zur Verringerung von Sch?den durch Glücksspiele sind.

Die Glücksspielkommission hat mit ihren Strategien zur Bek?mpfung von Sch?den durch das Glücksspiel in den vergangenen Jahren bereits Fortschritte erzielt, besonders was die Akzeptanz von Glücksspielproblemen als Krankheitsbild betrifft. Mit den Ergebnissen der Studie hofft sie auf die Entwicklung weiterer wirksamere Methoden zur Vermeidung und Behandlung von glücksspielbedingten Sch?den.