Wie die Corona-Krise das organisierte Verbrechen bedroht

Posted on: 30/03/2020, 12:50h. 

Last updated on: 30/03/2020, 04:43h.

Die Corona-Pandemie hat nicht nur Regierungen und die Wirtschaft fest im Griff, sondern wirkt sich aufgrund der Beschr?nkungen des ?ffentlichen Lebens auch zunehmend auf die Gesch?fte der organisierten Kriminalit?t aus.

Pistole Geld
Corona l?sst die Einnahmen der Mafia sinken (Bild: Pixabay/3D Animation Production CO)

Seit Jahrzehnten versuchen Justiz- und Polizeibeh?rden mit mehr oder weniger Erfolg, das organisierte Verbrechen einzud?mmen. Nun bekommen sie unerwartet Unterstützung von ungewohnter Seite, denn das Coronavirus hat sich zu einer ernsthaften Gefahr für die Kriminellen dieser Welt entwickelt.

Insbesondere Verluste im Glücksspielgesch?ft

So berichtet die Tageszeitung New York Post [Seite auf Englisch], dass der Mafia allein in der Region New York durch das darniederliegende illegale Glücksspielgesch?ft Einnahmen in mehrstelliger Millionenh?he weggebrochen seien.

Ein namentlich nicht genannter Ermittler sagte der Zeitung:

“Es gab noch nie eine Zeit, in der sie mit dem Glücksspiel kein Geld gemacht haben. Seit den Tagen von Lucky Luciano, als die fünf Familien begannen. Dies ist historisch.“

Ein wichtiger Grund dafür sei, dass die illegalen Wettangebote der Mafia unter der Absage vieler Sportveranstaltungen litten. Hinzu k?me, dass die Kriminellen aufgrund der geschlossenen Restaurants und Bars auch mit Schutzgelderpressung keine Ertr?ge mehr erzielen k?nnten.

Kriminelle weltweit betroffen

Doch nicht nur in New York leidet die organisierte Kriminalit?t unter den Auswirkungen von Ausgangssperren und geschlossenen Grenzen. So berichten Drogenexperten, dass es die aufgrund der Corona-Pandemie beschr?nkten Grenzüberg?nge mexikanischen Kartellen zunehmend erschwerten, ihre Drogen in die USA zu schmuggeln.

Gleichzeitig sei in vielen St?dten der Stra?enhandel mit Drogen oder gef?lschter Ware zum Erliegen gekommen, da Ausgangsbeschr?nkungen die Menschen davon abhielten, sich an ?ffentlichen Orten zu treffen. Auch dies treffe die Kriminellen, die in hohem Ma?e von dem Verkauf der illegalen Waren profitierten.

Mit einem ganz anderen Problem müssen sich Kriminelle in Südosteuropa herumschlagen, wo der KFZ-Diebstahl weit verbreitet ist. Aufgrund der leeren Stra?en falle es den Dieben auch dort zunehmend schwer, unverd?chtig ihrem Handwerk nachzugehen, so Experten von Europol.

Allerdings h?ufen sich Anzeichen, dass die Gangster vermehrt versuchen, von dem Coronavirus zu profitieren. So seien Haustür-Betrügereien in vielen L?ndern sprunghaft angestiegen, bei denen versucht werde, den Bewohnern minderwertige Schutzkleidung und Desinfektionsmittel zu verkaufen oder sich durch Vort?uschung falscher Behauptungen Zugang zu den Wohnungen zu verschaffen.