Spiel­manipulation beeinflusst Verhalten von Sport­wetten-Fans in USA und UK

Posted on: 07/11/2021, 05:30h. 

Last updated on: 05/11/2021, 04:18h.

Seit vielen Jahren boomen Sportwetten in Gro?britannien und in den USA. Allerdings zeigen neue Studien, dass Wett-Fans sensibel auf den Verdacht von Spielmanipulation reagieren. Dies belegt eine Analyse, die das Marktforschungsunternehmen YouGov vergangene Woche ver?ffentlicht hat.

Fu?ball Football Pferderennen Boxen
Die laut Studie anf?lligsten Sportarten (Bilder: Pixabay)

Für die Untersuchung seien je 1.200 Briten und US-Amerikaner repr?sentativ ausgew?hlt und befragt worden. 43 % der wettenden Briten h?tten erkl?rt, dass Spielmanipulation ihr Verhalten in irgendeiner Form beeinflusse. In den USA habe der Anteil YouGov zufolge mit 53 % sogar noch h?her gelegen.

Britische Spieler lassen sich weniger stark beeinflussen

Der Anteil der besonders stark von einem Betrugsverdacht beeinflussten Spieler habe in den USA 33 % betragen. Auch in diesem Bereich h?tten die Briten sich robuster gezeigt. Dort r?umten lediglich 17 % einen hohen Einfluss durch m?gliche Spielmanipulation ein.

?hnlich hingegen lautete die Einsch?tzung der besonders stark von Betrug betroffenen Sportarten. Sowohl in Gro?britannien als auch in den USA lagen Boxen, Pferdesport und Fu?ball bzw. American Football in den Top 3.

Der in beiden L?ndern vielfach mit Manipulationen in Verbindung gebrachte Reitsport hat harte Zeiten hinter sich. So sind die Ums?tze der Branche nicht erst seit den Corona-bedingten Schlie?ungen rückl?ufig. Besonders in Gro?britannien gehen die Pferdewetten-Ums?tze der Buchmacher seit Jahren zurück. So sanken sie innerhalb von zehn Jahren von über 5,7 Mrd. GBP (2009) auf 3,9 Mrd. GBP (2019).

Hinter den Top 3 folgten in Gro?britannien Cricket, Tennis, E-Sport, Formel 1, Rugby und Golf, so die Analysten von YouGov. In den USA hingegen werde die Liste der anf?lligsten Sportarten neben Tennis und Golf durch Baseball und Mixed Martial Arts komplettiert.

Wachsende Betrugsgefahr?

In Bezug auf die künftige Entwicklung der Spielmanipulation f?rderte die Studie eine pessimistische Einsch?tzung zutage. Demnach h?tten 24 % der Briten angegeben, dass Betrügereien auf dem Vormarsch seien. Von einer Eind?mmung der kriminellen Aktivit?ten gingen lediglich 8 % aus.

Die Betrugsbek?mpfung sei nach Ansicht von knapp der H?lfte der Probanden Sache der jeweiligen Verb?nde. Demgegenüber erwarteten 15 % von staatlichen Glücksspielbeh?rden eine wirksame Bek?mpfung. 13 % wiesen dies dem Zust?ndigkeitsbereich der jeweiligen Teams zu.

Der m?gliche Betrug wirke sich jedoch nicht nur auf die Wettlust der Spieler aus. Darüber hinaus ermittelte YouGov, dass Fans generell von einer manipulationsverd?chtigen Sportart Abstand n?hmen.

71 % der Befragten h?tten angegeben, sich keine Wettk?mpfe der betreffenden Sportart mehr im Fernsehen anschauen zu wollen. Weitere 29 % gaben an, zumindest über einen Boykott nachzudenken. Das zeige, wie negativ sich schon allein der Manipulationsverdacht auf eine gesamte Sportart auswirken k?nne.