William Hill startet gro?e Kampagne für verantwortungsvolles Spiel

Posted on: 17/07/2018, 12:45h. 

Last updated on: 17/07/2018, 01:40h.

Unter dem Titel “Nobody Harmed by Gambling” hat der britische Sportwettenanbieter William Hill eine gro?angelegte Kampagne für ein verantwortungsvolleres Spiel gestartet. Ziel der Buchmacher ist es, auf die Gefahr von problematischem Spielverhalten hinweisen und durch geeignete Ma?nahmen die Spielsucht zu reduzieren.

William Hill-Kampagne
Die Kampagne von William Hill ist die gr??te ihrer Art in der Branche (Bild William Hill)

Zur Unterstützung der Kampagne greift William Hill das Thema prominent auf und stellt es in den Mittelpunkt seiner Startseite im Web. Dort wird darauf hingewiesen, dass Hunderttausende von britischen Bürgern sowie ihr famili?res Umfeld unter den Auswirkungen ihres Glücksspiel-Verhaltens leiden.

William Hill verdeutlicht dabei zu Beginn, dass niemand durch sein Spielverhalten zu Schaden kommen soll. Daher der “Nobody Harmed by Gambling”-Titel des Programms. In einem auf der Webseite extra eingerichteten Bereich gibt das Unternehmen als Grund für sein Vorgehen an, dass das Glücksspiel durchaus eine ?dunkle Seite“ hat.

Plan zum Schutz der Spieler

Nach Aussagen von Philip Bowcock, dem Vorstandsvorsitzenden von William Hill, sollen Kunden die Gefahren der verborgenen Seite des Glücksspiels künftig besser erkennen. William Hill wolle ihnen dabei helfen, sicherer zu spielen; ganz egal ob in einer der Filialen oder online. Um das zu erreichen, hat das Unternehmen eine Strategie zum Schutz der Spieler entwickelt.

Dafür richtet William Hill den Fokus beim Design seiner Angebote generell darauf, die Spieler zu schützen. S?mtliche Spieler sollen darin unterstützt werden, ihr Verhalten besser kontrollieren zu k?nnen. Spieler mit riskantem Verhalten sollen identifiziert und mit zus?tzlichen Ma?nahmen geschützt werden.

Darüber hinaus m?chte William Hill spielsüchtige Kunden zus?tzlich betreuen. Um dies zu gew?hrleisten, setzt William Hill auf eine intensive Schulung seiner Mitarbeiter, damit diese für die Problematik noch mehr sensibilisiert werden.

Zu den eingeleiteten Schritten geh?ren unter anderem Limits für Spieler zwischen 18 und 21 Jahren, die beispielsweise durch zeitliche Blockierung an gef?hrdetem Verhalten gehindert werden. Dazu m?chte William Hill seine Marketingma?nahmen künftig noch st?rker anhand der Richtlinien des Jugendschutzes ausrichten. Ziel der Aktion ist, dass Kunden von William Hill bewusster und verantwortungsvoller spielen.

Diese Kampagne ist der bisher gr??te Versuch eines britischen Glücksspielunternehmens, das eigene Gesch?ftsmodell und die unter Politikern und der Bev?lkerung weit verbreitete Furcht vor dessen negativen Auswirkungen miteinander in Einklang zu bringen. Sie ist eine Reaktion auf die verst?rkten Strafma?nahmen staatlicher Stellen gegen Unternehmen, die keine soziale Verantwortung für das potentiell gef?hrdende Spielverhalten übernehmen.

Anbieter von Sportwetten im Fokus der britischen Beh?rden

Responsible Gaming-Logo
Kunden sollen verantwortungsvoller spielen (Bild: asa)

Das Programm f?llt in eine Zeit, in der Buchmacher nicht nur in Gro?britannien immer st?rker unter kritischer Beobachtung stehen. So kommt es vermehr zu Einschr?nkungen bei den physischen Gesch?ften der Sportwetten-Anbieter. So sollen beispielsweise die H?chsteins?tze an den beliebten FOBTs von bisher 100 Pfund auf nur noch 2 Pfund Sterling reduziert werden. Die britische Glücksspielindustrie fürchtet dadurch massive Umsatzrückg?nge und propagiert den gleichzeitigen Verlust Tausender Arbeitspl?tze.

Doch auch die sonstigen Gesch?ftsfelder der Buchmacher werden verst?rkt unter die Lupe genommen. Neben der überwachung der Onlineaktivit?ten wird geprüft, inwieweit die Unternehmen die gesetzlichen Werberichtlinien einhalten. In diesem Zusammenhang ermittelt die zust?ndige Aufsichtsbeh?rde, die Advertising Standards Authority (ASA), zurzeit gegen Anbieter wie Bet365 und auch William Hill.

Die ASA untersucht dabei speziell die TV- und Onlinewerbung w?hrend der gerade zu Ende gegangenen Fu?ball-WM. W?hrend dieses sportlichen Gro?ereignisses durften sich die Buchmacher in vielen L?ndern über neue Umsatzrekorde freuen. Demnach setzten die wettbegeisterten Briten über 2,5 Milliarden Euro, und auch in Deutschland wetteten die Fans bis zum WM-Finale über 700 Millionen Euro.

Ermittlungen wegen irreführender Werbung w?hrend der WM

Nach Angaben der ASA sorgten die Spots von Firmen wie Bet365, William Hill und Co. w?hrend der Weltmeisterschaft für 17 Prozent des gesamten Werbeaufkommens. Obwohl sie nicht für das Werbeverhalten der TV-Sender zust?ndig ist, moniert die ASA diese H?ufung. Ein Vertreter der ASA sagt dazu:

“Wir regulieren nicht die Anzahl der Werbespots, aber wir sorgen dafür, dass diese nicht auf Sendern für Kinder und Jugendliche oder in einem auf diese Zielgruppe ausgerichteten Sendeumfeld ausgestrahlt werden. Sportsendungen fallen nicht darunter. Wir haben jedoch vermehrt Beschwerden über die hohe Anzahl der Spots von Sportwettenanbietern w?hrend der Sendungen rund um die Fu?ball-Weltmeisterschaft erhalten, da gerade diese von vielen Kindern verfolgt würden.”

In einzelnen Spots h?tten die Anbieter durch Einblendungen wie “Wette jetzt” oder “Tippe auf das n?chste Tor” eine unn?tige Dringlichkeit erzeugt, die laut Werberichtlinien nicht gewollt ist. Obwohl die Aufforderung zu Live-Wetten nicht grunds?tzlich verboten ist, müssen die Anbieter stets auf die genauen Konditionen des Wettangebots hinweisen.

Nach Ansicht der ASA k?nnten William Hill und andere Buchmacher dagegen versto?en haben. Die nun begonnene Kampagne bietet William Hill die Gelegenheit, einen guten Willen zu zeigen und gleichzeitig darzulegen, dass es zukünftig mehr unternehmen will, um seine Spieler besser zu schützen.