{"id":10838,"date":"2019-09-30T11:25:29","date_gmt":"2019-09-30T09:25:29","guid":{"rendered":"http:\/\/www.casino.org\/de\/nachrichten\/?p=10838"},"modified":"2019-09-30T11:48:23","modified_gmt":"2019-09-30T09:48:23","slug":"australischer-wettkoenig-gesteht-betrug","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.casino.org\/de\/nachrichten\/australischer-wettkoenig-gesteht-betrug\/","title":{"rendered":"Australischer Wettk\u00f6nig gesteht Betrug in H\u00f6he von 18 Millionen US-Dollar"},"content":{"rendered":"

Der australische Wettk\u00f6nig Bill Vlahos (54) hat sich heute in Melbourne vor Gericht schuldig bekannt, seine Kunden bei Pferdewetten um Betr\u00e4ge in H\u00f6he von insgesamt 18 Millionen US-Dollar betrogen zu haben.<\/p>\n

\"Pferderennen,
Wettk\u00f6nig Bill Vlahos t\u00e4uschte vor, auf Pferderennen zu setzen und behielt selbst die Gelder der Spieler ein. (Bild: Pixabay\/Jean Louis Tosque)<\/figcaption><\/figure>\n

Vor dem Bezirksgericht von Melbourne<\/a> hat der ehemalige Vorsitzende der Pferderenn-Organisation BC3 Thoroughbreds und Besitzer des Wettclubs \u201eThe Edge\u201c zugegeben, einen finanziellen Vorteil durch T\u00e4uschung erlangt zu haben. Er soll einen komplexen Wettring aufgebaut haben, der im Dezember 2013 zusammenbrach, als mehrere Spieler Auszahlungen verlangten.<\/p>\n

Vor Gericht erkl\u00e4rte Vlahos, dass er tats\u00e4chlich Wettscheine an Spieler ausgegeben habe. Auf diesen seien die Pferde, auf die sie wetteten, sowie die Wettsummen angegeben gewesen. Doch anstatt f\u00fcr seine Kunden die Wetten zu platzieren, habe Vlahos das Geld auf sein eigenes Bankkonto eingezahlt.<\/p>\n

Insgesamt sollen von dem Betrug 68 Personen betroffen sein. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass diese in der n\u00e4chsten Zeit vor Gericht aussagen werden.<\/p>\n

Abzocke im gro\u00dfen Stil<\/h2>\n

Laut Gerichtsakten habe Vlahos im Jahr 2002\/2003 den Wett-Club \u201eThe Edge\u201c gegr\u00fcndet. Er soll damals behauptet haben, dass er ein ausgekl\u00fcgeltes System habe, mit dem er siegreiche Pferde w\u00e4hle. Wie aus den Unterlagen hervorgeht, habe er freitagabends oder samstagmorgens Wettscheine verschickt. Auf diesen seien die Namen der Pferden vermerkt gewesen, auf die er angeblich bei Rennen in Melbourne und Sydney gesetzt habe.<\/p>\n

Nachdem die Rennen abgeschlossen waren, soll er an seine Kunden \u201eErgebnisscheine\u201c verschickt haben. Doch die Wetteins\u00e4tze seien nie get\u00e4tigt worden. In den Gerichtsunterlagen hei\u00dft es:<\/p>\n

\u201eDie den Wettscheinen beigef\u00fcgten Wettnummern waren nicht echt oder nicht exakt und die Ergebnisscheine enthielten falsche Informationen.\u201c<\/p><\/blockquote>\n

In einem Fall behaupte Vlahos zum Beispiel, im Mai 2008 219.000 US-Dollar auf das Pferd \u201eGorky Park\u201c gesetzt und 657.000 US-Dollar gewonnen zu haben. Tats\u00e4chlich soll er jedoch nur 2.500 US-Dollar gesetzt und 9.000 US-Dollar gewonnen haben.<\/p>\n

Da Vlahos das Geld einiger Anleger zur Auszahlung anderer verwendet habe, wird der Wettclub in den Gerichtsunterlagen als \u201ePonzi-Programm\u201c bezeichnet.<\/p>\n

\n

Ponzi-Schema<\/strong><\/p>\n

Das Ponzi-Schema<\/a> wurde nach dem ber\u00fchmten Betr\u00fcger Charles Ponzi benannt. Ponzi kaufte in Europa internationale Antwortscheine (international g\u00fcltige Gutscheine), die er in den USA zu einem h\u00f6heren Wert verkaufte. Er warb Kunden an, denen er eine Rendite in H\u00f6he von 45 Tagen oder eine Verdopplung ihres Einsatzes innerhalb von 90 Tagen versprach, wenn sie in diese Antwortscheine investierten.<\/p>\n

Viele Kunden forderten ihre Rendite jedoch nicht ein, sondern lie\u00dfen sie \u201eweiterlaufen\u201c. Statt tats\u00e4chlich Antwortscheine zu kaufen, stapelte Ponzi das Geld in Schubladen, Papierk\u00f6rben und auf dem Fu\u00dfboden und vergr\u00f6\u00dferte sein Verm\u00f6gen auf Millionen. Erst, als einer der Kunden sein Geld erfolglos einfordern wollte, wurden Medien und Finanzamt auf den Betrug aufmerksam. Bei Durchsuchungen wurden nur wenige Antwortscheine gefunden. Zu dieser Zeit hatten Ponzi jedoch bereits 40.000 Kunden-Gelder in H\u00f6he von insgesamt 15 Mio. US-Dollar anvertraut.<\/p>\n<\/div>\n

Ebenso wie der historische Betr\u00fcger Charles Ponzi soll Vlahos seine Kunden dazu ermutigt haben, immer mehr Geld in den Wettclub zu stecken. Neuen Investoren soll er erz\u00e4hlt haben, dass seine Frau Joanne in einem Pub gegen\u00fcber der Randwick-Rennbahn in Sydney arbeitete und hier viele Tipps bekomme, die seiner Meinung nach v\u00f6llig wertlos seien.<\/p>\n

Er dagegen habe einen viel besseren Weg gefunden und wende sein Wissen aus den Statistik-Kursen an, die er w\u00e4hrend seines Psychologie-Studiums absolviert hatte.<\/p>\n

Vlahos bezeugt die Unschuld seiner Frau<\/h2>\n
\"Sydney
Vlahos erz\u00e4hlte gern, seine Frau w\u00fcrde gegen\u00fcber der Randwick-Rennbahn in Sydney in einem Pub arbeiten. (Bild: Wikipedia\/by Witty lama licensed under cc-by-sa-2.5)<\/figcaption><\/figure>\n

Die Polizei konnte E-Mails zwischen Bill und Joanne Vlahos sicherstellen, die beweisen, wie Wettnummern ausgeschnitten und in alte Wettscheine eingef\u00fcgt wurden.<\/p>\n

Das Geld soll Vlahos unter anderem f\u00fcr den Kauf eines Ferienhauses, Luxusautos, Designerkleidung und Schulgelder in Singapur verwendet haben.<\/p>\n

Seine Investoren habe er w\u00e4hrenddessen immer wieder davon \u00fcberzeugt, sich ihre Gewinne nicht auszahlen zu lassen. Stattdessen sollten sie sie reinvestieren, um ihre Gewinnchancen zu verbessern.<\/p>\n

Als der Betrug aufflog, meldete Vlahos Konkurs an. E-Mails zeigen, wie er seiner Frau erkl\u00e4rt, sie sei v\u00f6llig unschuldig:<\/p>\n

\u201eDu bist eine wundervolle Person, die nichts hiervon verdient. Du hast mir bedingungslos vertraut. Ich bin f\u00fcr alles verantwortlich, was geschehen ist. Ich und nur ich.\u201c<\/p><\/blockquote>\n

Vor Gericht muss Vlahos erst Anfang Februar erneut erscheinen. Bis dahin kann er Weihnachten und die australischen Sommerferien mit seiner Frau und seinen beiden Kindern im Teenageralter verbringen.<\/p>\n

Wie Richter Trapnell betonte, sei es allerdings unvermeidlich, dass er wegen der Schwere seiner Straftagen ins Gef\u00e4ngnis m\u00fcsse.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Der australische Wettk\u00f6nig Bill Vlahos (54) hat sich heute in Melbourne vor Gericht schuldig bekannt, seine Kunden bei Pferdewetten um Betr\u00e4ge in H\u00f6he von insgesamt 18 Millionen US-Dollar betrogen zu haben. Vor dem Bezirksgericht von Melbourne hat der ehemalige Vorsitzende der Pferderenn-Organisation BC3 Thoroughbreds und Besitzer des Wettclubs \u201eThe Edge\u201c zugegeben, einen finanziellen Vorteil durch […]<\/p>\n","protected":false},"author":34,"featured_media":10837,"comment_status":"open","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_acf_changed":false,"footnotes":""},"categories":[60,21],"tags":[],"acf":[],"yoast_head":"\nAustralischer Wettk\u00f6nig gesteht Betrug in Millionenh\u00f6he<\/title>\n<meta name=\"description\" content=\"Der australische Wettk\u00f6nig Bill Vlahos hat vor Gericht gestanden, Spieler um Eins\u00e4tze in H\u00f6he von rund 18 Mio. 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