{"id":11876,"date":"2019-11-06T12:28:58","date_gmt":"2019-11-06T11:28:58","guid":{"rendered":"http:\/\/www.casino.org\/de\/nachrichten\/?p=11876"},"modified":"2019-11-06T12:32:34","modified_gmt":"2019-11-06T11:32:34","slug":"australische-millionenbetruegerin-muss-ins-gefaengnis","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.casino.org\/de\/nachrichten\/australische-millionenbetruegerin-muss-ins-gefaengnis\/","title":{"rendered":"Spielsucht oder Geldw\u00e4sche? Acht Jahre Gef\u00e4ngnis f\u00fcr australische Millionen­betr\u00fcgerin"},"content":{"rendered":"

Eine australische Angestellte einer Kreuzfahrtgesellschaft hat an ihrem Arbeitsplatz \u00fcber Jahre eine Gesamtsumme von rund 3,7 Millionen Australischen Dollar unterschlagen. Als Motiv gab die Frau an, spiels\u00fcchtig zu sein. Das Gericht glaubte ihr nicht und verurteilte sie zu acht Jahren Gef\u00e4ngnis.<\/p>\n

\"Kreuzfahrtschiff
Die Betr\u00fcgein arbeitete f\u00fcr ein Kreuzfahrtnternehmen der Luxusklasse (Quelle:flickr.com\/Roderick Eime, licensed under CC BY-ND 2.0)<\/figcaption><\/figure>\n

Voller Zugang zu Firmenkonten<\/h2>\n

Vor Gericht hatte sich Mary Ann A. schuldig bekannt, in den Jahren 2013 bis 2018 Gelder in Millionenh\u00f6he veruntreut zu haben. Die Angestellte der Luxuskreuzfahrtgesellschafft Silversea Cruises hatte als Leiterin der Buchhaltung des Konzernstandorts in Sydney vollen Zugang zu den Konten des Konzerns gehabt.<\/p>\n

\n

Die Silversea Cruises, Ltd. veranstaltet Kreuzfahrten der Luxusklasse<\/a>. Das 1990 gegr\u00fcndete und in Monaco ans\u00e4ssige Unternehmen betreibt elf exklusive Schiffe, die unter anderem f\u00fcr personalisierte Kreuzfahrtreisen genutzt werden k\u00f6nnen.<\/p>\n<\/div>\n

Insgesamt soll sich die Schadenssumme auf rund 3,7 Millionen Australische Dollar (AUD), umgerechnet rund 2,3 Millionen Euro, belaufen. Hauptgrund f\u00fcr die Taten, so die Verteidigung, sei gewesen, dass Mary Ann A. unter einer krankhaften Spielsucht leide.<\/p>\n

Diese stehe im Zusammenhang mit psychischen Problemen, die sie aufgrund ihrer schweren Kindheit und Jugend auf den Philippinen entwickelt habe, so die Anw\u00e4lte. Der psychische Druck habe zugenommen, weil sie sich an ihrer Arbeitsstelle nicht ausreichend wertgesch\u00e4tzt gef\u00fchlt habe.<\/p>\n

Begonnen habe sie mit den Unterschlagungen nur, um Fehler im System und ein mangelndes Monitoring aufgrund von Personalknappheit nachzuweisen. Mit dem Spiel am Automaten habe sie sp\u00e4ter versucht, an Geld zu gelangen, um die entwendeten Betr\u00e4ge zur\u00fcckzuzahlen.<\/p>\n

Geldw\u00e4sche am Spielautomaten<\/h2>\n

Eigenen Angaben zufolge habe die Frau bis zu zehn Stunden t\u00e4glich mit dem Spiel am Automaten verbracht. Dabei sei ihr das Gef\u00fchl daf\u00fcr, wie viele tausend Dollar sie eingeworfen habe, v\u00f6llig abhandengekommen.<\/p>\n

Tats\u00e4chlich hatten die Ermittlungen ergeben, dass die zweifache Mutter \u00fcber den Betrugszeitraum rund 3,2 Millionen AUD beim Gl\u00fccksspiel eingesetzt hatte. Die Verluste sollen sich auf knapp 400.000 AUD beziffern. Wo die restlichen knapp 2,8 Millionen AUD hinflossen, konnte indes nicht restlos gekl\u00e4rt werden.<\/p>\n

Die zust\u00e4ndige Richterin am Bezirksgericht in Sydney, Jane Cuver, zeigte sich wenig beeindruckt von der vorgeblichen Leidensgeschichte der Angeklagten. Man habe nachvollziehen k\u00f6nnen, dass das angeblich au\u00dfer Kontrolle geratene Spielverhalten von Mary Ann A. erst mit Beginn der Taten eingesetzt habe.<\/p>\n

Statt von einer Spielsucht m\u00fcsse vielmehr davon ausgegangen werden, dass das Gl\u00fccksspiel nur einen Teil des Betrugssystems<\/a> der geb\u00fcrtigen Filipina ausgemacht habe:<\/p>\n

Es scheint, als habe die T\u00e4terin ungef\u00e4hr zum Zeitpunkt der kriminellen Aktivit\u00e4ten ein Gl\u00fccksspielkonto eingerichtet. Diese Daten deuten nicht darauf hin, dass das Geld f\u00fcr das ausufernde Gl\u00fccksspiel verwendet wurde. Offensichtlich lie\u00df sie das Geld durch die Spielautomaten laufen und lie\u00df sich dann von Hotels Schecks geben, um die unrechtm\u00e4\u00dfigen Gewinne zu waschen. Die einzig vern\u00fcnftige Sichtweise auf diese Umst\u00e4nde ist, dass das Gl\u00fccksspiel das prim\u00e4re Mittel f\u00fcr die Geldw\u00e4sche war.<\/p><\/blockquote>\n

Sieben Konten bei drei Banken<\/h2>\n

Laut Richterin Culver habe die Verurteilte eine Arte Pyramidensystem installiert. Hierbei habe sie in ihrer Rolle als Buchhalterin \u00c4nderungen am firmeneigenen System der Kreuzfahrtgesellschaft vorgenommen und Geld, das f\u00fcr Lieferanten vorgesehen gewesen sei, auf eigene Konten umgeleitet.<\/p>\n

\"Geldautomat\"
Ihre Beute hob die Frau in bar am Geldautomaten ab (Quelle:pixabay.com\/peltierclem)<\/figcaption><\/figure>\n

 <\/p>\n

Zudem habe sie falsche Gesch\u00e4ftspartner angelegt. Deren angebliche Zahlungen h\u00e4tten die echten Lieferanten entsch\u00e4digt und ebenfalls dazu gedient, Gelder der Kreuzfahrtgesellschaft in den Besitz der Betr\u00fcgerin zu transferieren.<\/p>\n

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Mary Ann A. 236 dieser betr\u00fcgerischen \u00dcberweisungen get\u00e4tigt habe. Hierbei seien insgesamt sieben Konten bei drei verschiedenen Finanzinstituten zum Einsatz gekommen.<\/p>\n

Das Geld habe sie jeweils zeitnah in bar abgehoben und umgehend an Spielautomaten eingesetzt. Auch ihr Ehemann habe bei der Geldw\u00e4sche am Automaten assistiert, ohne jedoch von der Herkunft des Geldes zu wissen. Ihm drohen keine strafrechtlichen Konsequenzen.<\/p>\n

Schulden bis ans Lebensende<\/h2>\n

Mary Ann A. hingegen wird mindestens f\u00fcnf der verh\u00e4ngten acht Jahre Freiheitsstrafe hinter Gittern verb\u00fc\u00dfen m\u00fcssen. Erst danach ist eine Bew\u00e4hrung m\u00f6glich. Zudem verurteilte das Gericht sie zur vollst\u00e4ndigen R\u00fcckzahlung der unterschlagenen Gelder.<\/p>\n

Selbst falls die fehlenden 2,8 Millionen AUD wiederauftauchen sollten, ist davon auszugehen, dass die restlichen Schulden sie ihr Leben lang begleiten werden.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Eine australische Angestellte einer Kreuzfahrtgesellschaft hat an ihrem Arbeitsplatz \u00fcber Jahre eine Gesamtsumme von rund 3,7 Millionen Australischen Dollar unterschlagen. Als Motiv gab die Frau an, spiels\u00fcchtig zu sein. Das Gericht glaubte ihr nicht und verurteilte sie zu acht Jahren Gef\u00e4ngnis. Voller Zugang zu Firmenkonten Vor Gericht hatte sich Mary Ann A. schuldig bekannt, in […]<\/p>\n","protected":false},"author":34,"featured_media":11883,"comment_status":"open","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_acf_changed":false,"footnotes":""},"categories":[8731,21],"tags":[],"acf":[],"yoast_head":"\nGeldw\u00e4sche am Spielautomaten: Australierin unterschlug Millionen Dollar<\/title>\n<meta name=\"description\" content=\"Angeblich, um eine Spielsucht zu finanzieren unterschlug eine Frau in Australien 3,7 Mio. AUS-Dollar. 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