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Nat\u00fcrlich ist nicht jeder, der sich mal in einem Online- oder Videospiel verliert, automatisch krank. Wie bei den meisten Dingen macht auch hier laut Experten die Dosis das Gift.<\/p>\n
Laut WHO ist krank, wer sein Leben dem Spiel unterordnet. Interessen werden vernachl\u00e4ssigt, das private und\/oder \/berufliche Leben leidet. Und auch die Gesundheit wird in Mitleidenschaft gezogen.<\/p>\n
Symptome sind laut American Psychiatric Association u.a.:<\/p>\n
Die Gedanken drehen sich auch abseits der Games vorwiegend ums Spielen.<\/p>\n
Das Nichtspielen f\u00fchrt zu Gem\u00fctszust\u00e4nden wie Traurigkeit, Gereiztheit oder Nervosit\u00e4t<\/p>\n
Andere Menschen werden \u00fcber die wahren Ausma\u00dfe des Spielens get\u00e4uscht<\/p>\n
Das Interesse an anderen Hobbies sinkt rapide<\/p>\n
Negative Emotionen werden durchs Spielen gelindert<\/p>\n
Soziale Kontakte werden nicht mehr aufrechterhalten<\/p>\n<\/div>\n
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Die WHO erkl\u00e4rt die Kategorisierung als Folge international vergleichbarer charakteristischer Auspr\u00e4gungen des exzessiven Gamings. Die Aufnahme der Gaming-Spielsucht folge der weltweit steigenden Anzahl von Programmen, die sich speziell mit dieser Problematik auseinandersetzen.<\/p>\n
Das Ziel der Klassifizierung als Krankheit sei eine vermehrte Aufmerksamkeit und die F\u00f6rderung von Pr\u00e4ventions- und Hilfsma\u00dfnahmen in diesem Bereich.<\/p>\n
Kritiker sehen Gefahr der Stigmatisierung<\/h2>\n
Kritiker werfen der WHO unter anderem vor, Online- und Videogamer mit der Aufnahme der Gaming Disorder in den Katalog pauschal zu stigmatisieren. Auf einen Schlag w\u00fcrden Millionen Menschen zu Therapiebed\u00fcrftigen erkl\u00e4rt, obwohl sie lediglich einer Leidenschaft nachgehen w\u00fcrden.<\/p>\n
Online-Spielsucht als Folge psychischer Erkrankungen<\/h2>\n
Dass es Menschen gibt, die ein problematisches Verh\u00e4ltnis zum Spielen am Computer haben, wird von den Kritikern nicht bestritten. Jedoch sei dieses exzessive Verhalten nicht als Suchtkrankheit einzusch\u00e4tzen, sondern vielmehr eine spezielle Art des Umgangs mit anderweitigen psychischen Problemen, wie Depressionen und Angstst\u00f6rungen, findet beispielsweise der Psychologe Andy Przybylski.<\/p>\n
Przybyliski, Psychologe von der Universit\u00e4t Oxford hatte in einem offenen Brief an die WHO mit knapp 30 weiteren Kritikern davor gewarnt, dass die Kategorisierung zum Missbrauch einlade. Zudem mahnte der offene Brief an, dass die Forschung in diesem Bereich nicht ausgereift genug sei, um solch weitreichende Entscheidungen zu treffen.<\/p>\n
Computer- und Onlinegaming als \u00dcbel alles B\u00f6sen<\/h2>\n
Manch ein Kritiker f\u00fchlt sich an die Welle der Ablehnung, die Computerspielen insbesondere im Kontext mit Amokl\u00e4ufen und Schoolshootings entgegengebracht wurde, erinnert.<\/p>\n
Laut Felix Falk, dem Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer des Verbands Game, der laut eigenen Angaben \u00fcber 90 Prozent der in der deutschen Gamingbranche Besch\u00e4ftigten abdeckt, habe die Panikmache in der Folge dazu gef\u00fchrt, dass die deutsche Gamingbranche nur mit sechs Prozent am Umsatz der in Deutschland verkauften Spiele beteiligt sei.<\/p>\n
Erneut werde versucht, Gamer als solche zu stigmatisieren und eine moralisch gef\u00e4rbte Panik zu verbreiten. Und das, obwohl laut Falk weniger als ein Prozent der in Deutschland aktiven Gamer exzessiv spielen w\u00fcrden.<\/p>\n
L\u00fcbecker Forscher verteidigt WHO-Entscheidung<\/h2>\n