Footballer Kaepernick (Mitte) 2017 w\u00e4hrend der Nationalhymne. (Quelle:LA Times)<\/figcaption><\/figure>\nHintergrund f\u00fcr Kapernicks \u00f6ffentliche Demonstration waren Rassismus und explizit gegen Afroamerikaner gerichtete Polizeigewalt, die die USA ersch\u00fctterten.<\/p>\n
Etliche NFL-Sportler folgten in den kommenden Wochen und Monaten dem Beispiel Kaepernicks, was zu einer gesamtgesellschaftlichen Debatte \u00fcber das Verh\u00e4ltnis von Sport, Politik und Rassismus im amerikanischen Football sorgte.<\/p>\n
Gro\u00dfe \u00f6ffentliche Unterst\u00fctzung<\/h2>\n
Zuspruch erhielten die Athleten auch von Vertretern au\u00dferhalb des Sports: So \u00fcberreichte S\u00e4ngerin Beyonc\u00e9 Knowles Kapernick 2017 den Muhammad-Ali-Verm\u00e4chtnis-Preis der Zeitschrift Sports Illustrated. Die Ehrung erhielt er daf\u00fcr, \u201edas Ideal von Sportsgeist, Vorbildfunktion und Menschenliebe zu verk\u00f6rpern, um damit die Welt zu ver\u00e4ndern.\u201c Das Time-Magazin hatte Kaepernick zeitgleich als m\u00f6gliche \u201ePerson des Jahres\u201c gehandelt.<\/p>\n
Knieender Protest mittlerweile verboten<\/h2>\n
Trotz dieser positiven Unterst\u00fctzung \u00fcberwog f\u00fcr die Verantwortlichen die Kritik und die Sorge um das unpolitische Image des lukrativen amerikanischen Spitzensports. Nachdem die Proteste sich nicht nur im Football, sondern unter anderem auch in der NBA ausweiteten, zogen die Sportverantwortlichen Konsequenzen:<\/p>\n
Heute ist es den Spielern untersagt, w\u00e4hrend der Nationalhymne zu knien. Wer sich nicht erheben m\u00f6chte, hat die M\u00f6glichkeit, in der Kabine zu bleiben.<\/p>\n
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Im Jahr 1936 war es der 23-j\u00e4hrige Leichtathlet Jesse Owens, der allein durch seine Pr\u00e4senz und seine Leistung bei den olympischen Spielen in Berlin ein Zeichen setzte.<\/p>\n
Nach anf\u00e4nglichem Protest \u2013 er hatte nicht am sportlichen Wettkampf im vom Nationalsozialismus gepr\u00e4gten Deutschland teilnehmen wollen \u2013 gelang es dem Afroamerikaner Owens, Hitlers Theorie von der \u201e\u00dcberlegenheit der wei\u00dfen Rasse\u201c vor den Augen der Welt\u00f6ffentlichkeit L\u00fcgen zu strafen.<\/p>\n
Vier Goldmedaillen im Weitsprung und in Sprintdisziplinen brachten dem Ausnahmesportler allerdings nur kurzen Ruhm ein: Zur\u00fcck in den USA verweigerte US-Pr\u00e4sident Roosevelt ihm die Gl\u00fcckw\u00fcnsche. Ein Bekenntnis zum schwarzen Sportler Owens h\u00e4tte seiner Popularit\u00e4t im Amerika der 30er-Jahre Abbruch tun k\u00f6nnen.<\/p>\n
Owens beendete seine sportliche Karriere noch im gleichen Jahr.<\/p>\n<\/div>\n
<\/h2>\nKapernick seit 2017 ohne Team<\/h2>\n
Insbesondere Kapernick bekam die Folgen seines \u00f6ffentlichen Protestes zu sp\u00fcren: Sein Team, die San Francisco 49ers, entlie\u00df ihn zum Ende der Saison 2016\/17. Seit M\u00e4rz 2017 hat er keinen neuen Arbeitgeber gefunden.<\/p>\n
Seit Oktober 2017 befindet sich Kaepernick in einem Rechtsstreit mit der NFL. Im Zentrum steht der Vorwurf, aufgrund seiner politischen Statements systematisch ausgegrenzt worden zu sein.<\/p>\n
Ein Schlichter hatte im August 2018 festgestellt, dass es Anzeichen f\u00fcr entsprechende Absprachen zu Ungunsten Kaepernicks g\u00e4be. Dementsprechend werden Besitzer und Teamverantwortliche zeitnahvor Gericht Stellung zu den Vorw\u00fcrfen nehmen m\u00fcssen. Sollte festgestellt werden, dass der Spieler tats\u00e4chlich aufgrund team\u00fcbergreifender Ma\u00dfnahmen keine Anstellung mehr gefunden hat, winken ihm Zahlungen in Millionenh\u00f6he. Ins Spiel zur\u00fcckklagen kann er sich allerdings nicht.<\/p>\n
Harsche Worte von Donald Trump<\/h2>\n
Mitverantwortlich f\u00fcr das Ende der Profikarriere des 30-j\u00e4hrigen Sohnes einer wei\u00dfen Mutter und eines schwarzen Vaters d\u00fcrfte auch Donald Trump h\u00f6chstpers\u00f6nlich gewesen sein. Der US-Pr\u00e4sident hatte Kaepernick und seine zumeist afroamerikanischen Unterst\u00fctzer wiederholt heftig kritisiert.<\/p>\n
So warf er den knieenden Spielern u.a. vor, \u201edas Land, die Flagge und die Nationalhymne nicht zu respektieren\u201c, und forderte die Teameigner bei einer Veranstaltung auf \u201eden Hurensohn vom Feld zu nehmen\u201c.<\/p>\n
Auch die nun prominent inszenierte Zusammenarbeit Nikes mit Kaepernick trifft bei Trump auf wenig Verst\u00e4ndnis. In einem Statement, das er der konservativen Website \u201eThe Daily Caller\u201c gab, erkl\u00e4rte das Staatsoberhaupt, der Sportartikelhersteller sende eine \u201efurchtbare Botschaft\u201c, indem es Colin Kaepernick als eines der Gesichter der Kampagne pr\u00e4sentiere. Zwar k\u00f6nne das Unternehmen eigene Entscheidungen treffen, er selbst stehe hier aber auf einer anderen Seite.<\/p>\n