{"id":35483,"date":"2021-11-10T12:56:00","date_gmt":"2021-11-10T11:56:00","guid":{"rendered":"https:\/\/www.casino.org\/de\/nachrichten\/?p=35483"},"modified":"2021-11-10T12:58:07","modified_gmt":"2021-11-10T11:58:07","slug":"frankreichs-oberhaus-befuerwortet-gluecksspiel-werbe-steuer","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.casino.org\/de\/nachrichten\/frankreichs-oberhaus-befuerwortet-gluecksspiel-werbe-steuer\/","title":{"rendered":"Frankreich: Senat stimmt f\u00fcr 5 % Steuer auf Gl\u00fccksspiel-Werbung"},"content":{"rendered":"

In Frankreich k\u00f6nnte ab n\u00e4chstem Jahr erstmals eine spezifische Gl\u00fccksspiel-Werbesteuer erhoben werden. Geplant sei, dass die werbetreibenden Gl\u00fccksspielfirmen eine Zusatzabgabe von 5 % ihres jeweiligen Jahresbudgets leisten. Dies hat das franz\u00f6sische Oberhaus am Dienstagabend im Rahmen seiner Planung des Sozialversicherungsbudgets 2022 bekannt gegeben<\/a> [Seite auf Franz\u00f6sisch].<\/p>\n

\"Senatorin
Senatorin Jocelyne Guidez spricht sich f\u00fcr die Steuer auf Gl\u00fccksspiel-Werbung aus (Bild: YouTube)<\/figcaption><\/figure>\n

Die Werbesteuer sei bereits seit l\u00e4ngerem diskutiert worden. Die Regierung habe zuletzt von einer solchen abgeraten. Nichtsdestoweniger h\u00e4tten die Senatoren und Senatorinnen in ihrer gestrigen Sitzung mehrheitlich f\u00fcr den entsprechenden Entwurf gestimmt.<\/p>\n

\n

Bevor in Frankreich ein Gesetz verabschiedet werden kann, m\u00fcssen sowohl das Oberhaus (Senate) als auch das Unterhaus (Assembl\u00e9e nationale) dem Gesetzesentwurf zustimmen. Beide H\u00e4user haben die Kompetenz, Gesetzesvorschl\u00e4ge einzubringen, die das jeweils andere Haus dann absegnen oder ablehnen kann.<\/p>\n

Erst im Juli dieses Jahres hatte eine Abgeordnete des Unterhauses einen Gesetzesentwurf formuliert, nach welchem Gl\u00fccksspiel-Werbung in Frankreich g\u00e4nzlich verboten werden sollte. Eine Abstimmung steht jedoch noch aus.<\/p>\n<\/div>\n

Ziel der bef\u00fcrworteten Steuer sei, auf zweierlei Wegen dazu beizutragen, das Problem der Spielsucht im Land zu senken. Zum einen solle der h\u00f6here Kostenaufwand f\u00fcr die Gl\u00fccksspiel-Anbieter daf\u00fcr sorgen, dass diese ihr Werbevolumen reduzieren. Zum anderen sollen die neuen Steuergelder daf\u00fcr eingesetzt werden, in den Bereich der Spielsucht-Pr\u00e4vention und -Behandlung zu investieren.<\/p>\n

Wie die Senatorin Jocelyne Guidez in ihrer gestrigen Ansprache erkl\u00e4rte, sei das Werbevolumen der Gl\u00fccksspiel-Anbieter zwischen 2014 und 2019 um 25 % angestiegen. Die \u201eexzessive\u201c Gl\u00fccksspiel-Werbung<\/a> ermutige die Menschen dabei zum \u201eexzessiven Gl\u00fccksspiel\u201c.<\/p>\n

Dem pflichtete auch Senatorin Raymonde Poncet Monge bei. Die Zusatzsteuer sei eine wichtige Ma\u00dfnahme im Kampf gegen die Spielsucht und aus sozialer und gesundheitlicher Perspektive unerl\u00e4sslich.<\/p>\n

(K)eine sinnvolle Ma\u00dfnahme im Kampf gegen Spielsucht?<\/strong><\/h2>\n

Nicht alle der anwesenden Senatoren h\u00e4tten sich dieser Meinung jedoch angeschlossen. So erkl\u00e4rte der amtierende Haushaltsminister Olivier Dussopt, dass die Erfolgschancen der Steuer eher gering seien. In der Vergangenheit habe man gesehen, dass Steuern, die auf eine Verhaltens\u00e4nderung abzielen, meist nur sehr begrenzt wirksam gewesen seien.<\/p>\n

Wichtiger im Zusammenhang mit der Spielsucht sei eine Verbesserung der Aufkl\u00e4rung und Pr\u00e4vention. Diese Position vertritt auch die Generalberichterstatterin des Senats, \u00c9lisabeth Doineau:<\/p>\n

Wir werden es nicht schaffen, den Konsum zu minimieren, indem wir eine Steuer auf Werbung erheben. Stattdessen m\u00fcssen wir uns den Konsumenten selbst ann\u00e4hern.<\/p><\/blockquote>\n

Ebenso wie andere S\u00fcchte sei die Spielsucht zu einer \u201ePlage\u201c innerhalb der Gesellschaft geworden. Um diese in den Griff zu bekommen, m\u00fcsste an anderer Stelle als bei der Gl\u00fccksspiel-Werbung angesetzt werden. Gezielte Aufkl\u00e4rungs- und Pr\u00e4ventionsarbeit h\u00e4tten hier klar Vorrang, so die Senatorin.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

In Frankreich k\u00f6nnte ab n\u00e4chstem Jahr erstmals eine spezifische Gl\u00fccksspiel-Werbesteuer erhoben werden. Geplant sei, dass die werbetreibenden Gl\u00fccksspielfirmen eine Zusatzabgabe von 5 % ihres jeweiligen Jahresbudgets leisten. Dies hat das franz\u00f6sische Oberhaus am Dienstagabend im Rahmen seiner Planung des Sozialversicherungsbudgets 2022 bekannt gegeben [Seite auf Franz\u00f6sisch]. Die Werbesteuer sei bereits seit l\u00e4ngerem diskutiert worden. 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