{"id":5585,"date":"2019-01-29T13:44:01","date_gmt":"2019-01-29T12:44:01","guid":{"rendered":"https:\/\/www.casino.org\/de\/nachrichten\/?p=5585"},"modified":"2019-01-29T15:00:00","modified_gmt":"2019-01-29T14:00:00","slug":"auch-in-deutschland-europol-jagt-nutzer-von-ddos-diensten","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.casino.org\/de\/nachrichten\/auch-in-deutschland-europol-jagt-nutzer-von-ddos-diensten\/","title":{"rendered":"Auch in Deutschland: Europol jagt Nutzer von DDoS-Diensten"},"content":{"rendered":"

Cyber-Angriffe bedrohen die Sicherheit und sind auch f\u00fcr Laien immer einfacher zu bewerkstelligen. Nachdem im vergangenen Jahr mit WebStresser einer der gr\u00f6\u00dften Anbieter f\u00fcr DDoS-Attacken von Europol vom Netz genommen wurde, haben die Ermittler nun die Nutzer dieses und \u00e4hnlicher Dienste im Visier.<\/p>\n

\"Hand
DDoS-Anbieter: Nun macht Europol Jagd auf die Nutzer (Quelle:flickr.com\/Christoph Scholz, licensed under CC BY-SA 2.0)<\/figcaption><\/figure>\n

In einer Pressemitteilung teilte Europol am Montag mit, verst\u00e4rkt gegen Endnutzer von sogenannten \u201eDDoS-for-hire services\u201c vorzugehen. Hilfreich hierbei sind Daten, die die Fahnder im Zuge der Ermittlungen gegen die Seite webstresser.org, den bis zu seinem Ende im April 2018 gr\u00f6\u00dften Marktplatz f\u00fcr DDoS-Angriffe, gesammelt haben.<\/p>\n

Cybercrime f\u00fcr jedermann<\/h2>\n

WebStresser hatte seinen technisch verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig unversierten Kunden Werkzeuge zur Verf\u00fcgung gestellt, mit denen sie ohne gro\u00dfen Aufwand selbst Webseiten angreifen und durch \u00dcberlastung zum Stillstand bringen konnten. Zu den Hauptangriffszielen von DDoS-Attacken geh\u00f6ren Online Casinos<\/a>.<\/p>\n

\n

Die Abk\u00fcrzung DDoS steht f\u00fcr \u201eDistributed-Denial-of-Service\u201c und bezieht sich auf die Nichtverf\u00fcgbarkeit eines Onlinedienstes, hervorgerufen durch zahlreiche zeitgleiche Anfragen.<\/p>\n

Bei DDoS-Attacken werden Rechner mit Schadsoftware infiziert und senden, von ihren Besitzern meist unbemerkt, als \u201eBotnetz\u201c ferngesteuert in hoher Frequenz Anfragen an das Objekt des Angriffes. Je mehr Rechner in das Botnetz integriert sind, desto effektiver ist der Angriff:<\/p>\n

Die Anfragen \u00fcberschreiten die Kapazit\u00e4ten der Netzwerkressourcen des Ziels, wie z.B. des Webservers. In der Folge bauen sich Webseiten nur noch sehr langsam auf oder sind gar nicht mehr erreichbar.<\/p>\n

\"DDoS-Attacke
Bei einer DDoS-Attacke \u00fcberlastet der Angreifer durch eine Vielzahl von Anfragen mit infizierten Computern die Kapazit\u00e4ten seines Ziels (Quelle:Nasanbuyn, licensed under CC BY-SA 4.0)<\/figcaption><\/figure>\n<\/div>\n

Anbieter wie der vom Netz genommene \u201eWebStresser\u201c operieren oft unter dem Deckmantel der Internet-Sicherheit:<\/p>\n

So soll der Kunde mit den angebotenen \u201eStresstests\u201c angeblich nur die eigene Webseite auf m\u00f6gliche Sicherheitsl\u00fccken in Bezug auf DDoS-Angriffe pr\u00fcfen. Der WebStresser, der sein Angebot f\u00fcr nur rund 11 US-Dollar zur Verf\u00fcgung stellte, soll seit Gr\u00fcndung im Jahr 2015 f\u00fcr nicht weniger als vier Millionen Cyber-Angriffe genutzt worden sein.<\/p>\n

151.000 Registrationen: Fahnder jagen Nutzer<\/h2>\n

Durch die Operation \u201ePower OFF\u201c gelangten die Strafverfolgungsbeh\u00f6rden in den Besitz von Informationen zu 151.000 registrierten Usern von WebStresser. Die Verfolgung der mutma\u00dflichen Anwender von DDoS-Attacken ist laut Europol weltweit in vollem Gange.<\/p>\n

\"WebStresser
\u00dcber den vom Netz genommen Anbieter WebStresser gelangte Europol an 151.000 Nutzerdaten (Quelle:webstresser.org)<\/figcaption><\/figure>\n

20 L\u00e4nder, darunter auch Deutschland, haben den gemeinsamen Kampf aufgenommen und konzentrieren sich einerseits auf die Verfolgung der WebStresser-Kunden, andererseits auf die Enttarnung weiterer DDoS-Anbieter und Nutzer.<\/p>\n

Vorreiter bei der Strafverfolgung unter dem Dach von Europol ist Gro\u00dfbritannien. Die britische Polizei geht seit Jahren offensiv gegen Cyberkriminalit\u00e4t vor und ist bereits bei mehreren WebStresser-Kunden vorstellig geworden. \u00dcber 60 Ger\u00e4te wurden beschlagnahmt und Europol zur Analyse \u00fcbersandt. Weitere User d\u00fcrfen sich laut Europol-Statement auf einen zeitnahen Besuch der Fahnder einstellen:<\/p>\n

Die britische Polizei f\u00fchrt derzeit eine Reihe von Ermittlungen gegen weitere DDoS-Kriminelle durch. Mehr als 250 Nutzer von webstresser.org und anderen DDoS-Angeboten werden schon bald die Folgen der Sch\u00e4den, die sie verursacht haben, zu sp\u00fcren bekommen.<\/p>\n

\u00d6fter-schneller-komplexer: Bedrohung durch DDoS-Angriffe steigt<\/h2>\n

Tats\u00e4chlich sind die Sch\u00e4den, die weltweit durch DDoS-Angriffe entstehen, kaum zu beziffern. Schon wenige Minuten offline k\u00f6nnen bei Unternehmen Sch\u00e4den in H\u00f6he von vielen Tausend Euro verursachen, der Reputations- und Vertrauensverlust bei den eigenen Kunden ist unkalkulierbar hoch:<\/p>\n

Funktioniert die anvisierte Seite nicht, sucht sich der Nutzer Alternativen und wandert m\u00f6glicherweise dauerhaft ab. Die Gefahr des zus\u00e4tzlichen Diebstahls von Kunden- und Unternehmensdaten ist endg\u00fcltig existenzbedrohend.<\/p>\n

Aktuelle Studien belegen, dass sowohl Anzahl und Volumen als auch die Komplexit\u00e4t der DDoS-Angriffe stetig steigen. So wurden im dritten Quartal 2018 in Deutschland durchschnittlich 175 DDoS-Angriffe pro Tag verzeichnet, die Anzahl wuchs damit um 71 % im Vergleich zu den vorangegangenen drei Monaten.<\/p>\n

Das Angriffsvolumen hat sich laut Bundesamt f\u00fcr Sicherheit in der Informationstechnik binnen eines halben Jahres mehr als verdoppelt und das Verh\u00e4ltnis der Attacken, die zwei oder mehr Angriffsvektoren verwendeten, stieg um 13 %.<\/p>\n

Mitgrund f\u00fcr den Zuwachs sind auch Angebote von Seiten wie WebStresser, wie auch das Bundeskriminalamt (BKA) in seinem Bundeslagebericht zu Cybercrime<\/a> f\u00fcr 2017 ausf\u00fchrt:<\/p>\n

Die Durchf\u00fchrung von DDoS-Angriffen ist aufgrund des Angebots der im Netz vertretenen Dienstleister auch ohne gr\u00f6\u00dfere eigene fachliche Expertise m\u00f6glich. Das Internet bietet hier nicht nur die M\u00f6glichkeit entsprechende Angriffs-Tools anzumieten, sondern verf\u00fcgt auch \u00fcber Instrumente, welche die Identit\u00e4t des T\u00e4ters verschleiern.<\/p><\/blockquote>\n

Europol warnt Nerds<\/h2>\n

In seinem aktuellen Statement adressiert Europol insbesondere junge Nutzer von DDoS-Werkzeugen. Von ihrer vermeintlichen Anonymit\u00e4t ermutigt, begingen viele junge IT-Fans Straftaten, die sie f\u00fcr Bagatelldelikte hielten und w\u00e4ren sich nicht bewusst, welche Konsequenzen diese Aktivit\u00e4ten nach sich ziehen k\u00f6nnten:<\/p>\n

Es kommt nicht auf die Gr\u00f6\u00dfe an – Nutzer aller Levels stehen im Fokus der Strafverfolgung, egal ob es sich um einen Gamer handelt, der einen gegnerischen Spieler aus einem Game werfen m\u00f6chte, oder um einen High-Level-Hacker, der DDoS-Attacken gegen kommerzielle Webseiten aus finanziellen Gr\u00fcnden einleitet. (…)<\/p>\n

Internetkriminalit\u00e4t ist kein Verbrechen ohne Opfer und wird von den Strafverfolgungsbeh\u00f6rden sehr ernstgenommen.<\/p><\/blockquote>\n

Ob die Appelle und Anstrengungen der Cybercrime-Spezialisten fruchten werden, wird sich zeigen. Zweifellos macht der Fall WebStresser aber klar, dass das Internet seine Zeiten als rechtsfreier Raum hinter sich l\u00e4sst.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Cyber-Angriffe bedrohen die Sicherheit und sind auch f\u00fcr Laien immer einfacher zu bewerkstelligen. Nachdem im vergangenen Jahr mit WebStresser einer der gr\u00f6\u00dften Anbieter f\u00fcr DDoS-Attacken von Europol vom Netz genommen wurde, haben die Ermittler nun die Nutzer dieses und \u00e4hnlicher Dienste im Visier. In einer Pressemitteilung teilte Europol am Montag mit, verst\u00e4rkt gegen Endnutzer von […]<\/p>\n","protected":false},"author":34,"featured_media":5583,"comment_status":"open","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_acf_changed":false,"footnotes":""},"categories":[10],"tags":[],"acf":[],"yoast_head":"\nEuropol macht Jagd auf Nutzer von DDoS-Plattform WebStresser<\/title>\n<meta name=\"description\" content=\"Der DDoS-for-hire Service WebStresser erm\u00f6glichte millionenfach Cyberkriminalit\u00e4t. 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